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Innovation, Kooperation, Förderung – so bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig!

Im Gespräch mit Steinbeis-Experte Professor h. c. Dr. Jonathan Loeffler

Wie können Unternehmen trotz der aktuellen Herausforderungen ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren? Ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung liegt in Innovationen – sowohl auf Unternehmensebene als auch auf nationaler und europäischer Ebene. Die EU bietet hierfür eine Vielzahl von Förderinstrumenten. Steinbeis-Experte Professor h. c. Dr. Jonathan Loeffler kennt sich damit aus: Seit 35 Jahren ist er in der Innovationsberatung und Forschungsförderung in Europa tätig und unterstützt Unternehmen mit maßgeschneiderten Dienstleistungen, darunter Fördermittelberatung, EU-Antragstellung, Innovationsmanagement und der Zugang zu internationalen Partnerschaften. In einem Interview mit der TRANSFER gab er einen Überblick über die EU-Fördermöglichkeiten und zog das Fazit: Um auch in den kommenden zehn Jahren wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt die Europäische Union innovative Pionierunternehmen – eine Entwicklung, die durch die Förderinstrumente der EU entscheidend unterstützt wird.

Herr Professor Loeffler, was sind die Hauptinstrumente der Wirtschaftsförderung auf EU-Ebene?

Die Wirtschaftsförderung auf EU-Ebene dient insbesondere einem Ziel: Innovationen müssen entwickelt und erfolgreich in Europa umgesetzt werden! Die neugewählte Europäische Kommission ist sich dieser großen Herausforderung bewusst. Ende Januar wurde von der Kommission der Kompass für Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt, der dazu beitragen soll, dass die Europäische Union wieder wettbewerbsfähig wird.

Die Förderinstrumente auf EU-Ebene sind sehr vielfältig. Ich möchte speziell die Schwerpunkte Innovation und Wettbewerbsfähigkeit hervorheben: Europäische Forschungs- und Innovationsprogramme bieten Finanzierung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Start-ups und MidCaps mit Wachstumspotenzial und international ausgerichteter Geschäftstätigkeit sowie für Hochschulen, Forschungseinrichtungen und andere Innovationsakteure. In diesem Bereich sind vor allem folgende Förderinstrumente auf EU-Ebene zu nennen: Horizont Europa, InvestEU, Digitales Europa und NextGenerationEU.

Horizont Europa ist das zentrale Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm, das wissenschaftliche, technologische, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Projekte unterstützt, bei denen 70 bis 100 % der Kosten für F&E und Innovation gefördert werden können.

Bei InvestEU handelt es sich um ein Programm der Europäischen Investitionsbank, das Bürgschaften, Darlehen und Garantien in den Bereichen Digitalisierung, Infrastruktur, Unternehmensfinanzierung, Forschung und Innovation, Gesundheit und Soziales, Umwelt- und Naturschutz sowie Mobilität anbietet.

Das Programm „Digitales Europa“ ist ein EU-Finanzierungsprogramm, dessen Schwerpunkt auf der Bereitstellung digitaler Technologien für Unternehmen, Bürger und öffentliche Verwaltungen liegt, während das Programm NextGenerationEU Projekte in den Bereichen digitaler und grüner Wandel, Gesundheitsversorgung und Wirtschaft, Bildung und Kompetenzen sowie KMU und Start-ups mit Investitionen in Form von Darlehen und Finanzhilfen unterstützt.

Welche Fördermaßnahmen können deutsche Unternehmen, insbesondere KMU, besonders einfach in Anspruch nehmen?

Es gibt viele Fördermaßnahmen für Unternehmen, mit denen wir als Steinbeis Europa Zentrum gute Erfahrungen gemacht haben. So können zum Beispiel innovative KMU in Horizont Europa an Verbundprojekten mit anderen europäischen Partnern teilnehmen. Dieses Programm bietet jedes Jahr in innovativen Themenbereichen die Möglichkeit Anträge mit einem Konsortium zu stellen. Aktuell für das Jahr 2025 sind Aufrufe im Bereich Gesundheit, Klima, Energie, Bioökonomie und Landwirtschaft offen. Dies setzt voraus, dass die Unternehmen Kontakte mit Partnern in Europa haben oder bereit sind diese aufzubauen. Wir als Steinbeis Europa Zentrum können dabei helfen. Jedes Jahr sind wir an rund 80 Forschungs- und Innovationsprojekten mit mehr als 800 ausländischen Partnern beteiligt.

Eine Förderung von Einzelunternehmen bis zu 2,5 Millionen Euro ist ebenfalls durch den Europäischen Innovationsrat, kurz EIC, möglich. Der EIC zielt darauf ab, die Lücke zwischen Forschung und Markteinführung zu schließen, und fördert die späteren Phasen der Entwicklung, sprich die Skalierung von Technologien und die Markteinführung. Mit den Instrumenten EIC Pathfinder, EIC Transition und EIC Accelerator fördert das Programm marktschaffende Innovationen und radikal neue, bahnbrechende Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Geschäftsmodelle. Der EIC ist themenoffen und flexibel. Kurzbewerbungen können jederzeit eingereicht werden. Mit unserer Begleitung können Unternehmen ihre innovativen Ideen in einem Fragebogen bei innocheck-bw überprüfen und bekommen dabei eine kostenlose Erstberatung.

Die Förderinstrumente der Europäischen Kommission sind eine gute Ergänzung zu den Bundesprogrammen und bieten einige Vorteile. Für Unternehmen liegt die Förderrate je nach Fördermaßnahme zwischen 70 und 100 % der Projektkosten und damit im Durchschnitt höher als bei nationalen Programmen. Darüber hinaus bietet die Teilnahme an einem internationalen Konsortium privilegierte Kontakte in Ländern, die für das Unternehmen neue Marktanteile bedeuten können, und die Möglichkeit, mit den Besten in Europa in einem Technologiebereich zusammenzuarbeiten.

Mit welchen typischen Fragestellungen im Zusammenhang mit Wirtschaftsfördermaßnahmen wenden sich Ihre Kunden an Sie und wie werden sie dabei vom Steinbeis Europa Zentrum unterstützt?

Wir werden sehr oft bei Fragestellungen im Zusammenhang mit Kostenreduktion, Qualitätsverbesserung, Entwicklung von neuen Funktionalitäten bei Produkten und Dienstleistungen sowie Innovationspartnerschaften mit ausländischen Organisationen angesprochen.

Die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen ist mit Risiken verbunden. Wir helfen diese Risiken zu minimieren. Dazu brauchen unsere Kunden Wissen, Ressourcen und Finanzierung. Auch Start-ups, die ihr Geschäftsmodell skalieren oder ein neues Produkt auf den Markt bringen möchten, kommen auf uns zu. Mit 35 Jahren Erfahrung in der Innovationsberatung und Forschungsförderung auf europäischer und internationaler Ebene unterstützen wir Unternehmen, Start-ups, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Städte sowie Cluster-Initiativen bei der Entwicklung und Umsetzung von Innovationen.

Mit der Beteiligung an rund 200 EU-Projekten in den letzten zehn Jahren sind wir als mittelständisches Unternehmen die Nummer eins in Deutschland. Wir helfen, geeignete Fördermöglichkeiten zu identifizieren, Anträge erfolgreich zu stellen und Innovationsprojekte nachhaltig zu finanzieren. Dabei informieren wir umfassend über aktuelle Ausschreibungen, Förderkriterien und administrative Anforderungen. Unsere Beratung erstreckt sich von der Antragstellung über die Projektkoordination bis hin zur Verwertung von Projektergebnissen.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Entwicklung strategischer Partnerschaften: Unsere Kunden wollen Netzwerke aufbauen und Kooperationen mit ausländischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen eingehen und wir begleiten sie bei der Anbahnung und Umsetzung internationaler Partnerschaften, insbesondere im Bereich Innovation, Forschung und Technologietransfer. Als Partner im Enterprise Europe Network bieten wir Zugang zum weltweit größten Netzwerk für Technologietransfer und fördern transnationale Kooperationen.

Unser Ziel ist es, Innovationen voranzutreiben, wirtschaftliches Wachstum zu fördern und unsere Kunden auf ihrem Weg zur erfolgreichen Umsetzung von EU-geförderten Projekten bestmöglich zu begleiten. Mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem starken Netzwerk tragen wir dazu bei, dass Innovationen schneller zur Marktreife gelangen und Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern.


Mehr Informationen zu EU-Förder­instrumenten finden Sie unter:

Kontakt

Prof. h. c. Dr. Jonathan Loeffler (Interviewpartner)
Geschäftsführer
Steinbeis Europa Zentrum
Steinbeis 2i GmbH (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

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