mittelständische Unternehmen sind zentraler Bestandteil der deutschen Wirtschaft: Sie tragen laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz rund 61 % zur gesamten Nettowertschöpfung bei. Somit ist der Mittelstand entscheidend für Stabilität und Fortschritt. Gegenwärtig steht die mittelständische Wirtschaft jedoch großen Herausforderungen gegenüber. Dazu zählen der Mangel an Fachkräften, die Energie- und Klimawende oder auch die Digitalisierung.
Technische Produkt- und Prozessinnovationen sind ein wichtiger Schlüsselfaktor und eine Chance zugleich, diese neuen Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen, sich weiterzuentwickeln und damit einen langfristigen Unternehmenserfolg zu generieren. Der Mittelstand braucht Innovationen innerhalb seiner Produkte und Technologien, um seine Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft zu sichern!
Insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) fällt es schwer, ihre Innovationen – neue Produkte, Technologien und Dienstleistungen – auf den Markt zu bringen. Oft fehlt die Kapazität, neben dem Tagesgeschäft Forschung und damit Innovationen im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Daneben konkurriert die Innovation, deren wirtschaftliche Folgen zumeist nicht abschätzbar sind, mit der Erreichung ökonomischer Ziele.
Nicht zuletzt stehen bürokratische Hindernisse in Deutschland innovativen Bestrebungen im Weg: Sie scheitern häufig an gesetzlichen Rahmenbedingungen, da die Komplexität der Markteinführung innovativer Produkte und Technologien im Zusammenhang mit normativen und gesetzlichen Restriktionen sehr hoch ist und nicht vom Mittelstand allein getragen werden kann. Hier benötigen KMU Unterstützung durch Wissens- und Technologietransfer – Innovation durch Kooperation! Dabei stehen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technologie im Fokus, wodurch die Innovationskraft des deutschen Mittelstands nachhaltig gestärkt werden kann. Durch Transfer werden stabile Brücken von der Entwicklung und Wissenschaft in die Praxis, konkret die KMU, gebaut, um den Unternehmenserfolg durch Innovation zu sichern.
Das Steinbeis-Innovationszentrum FiberCrete befasst sich mit der Entwicklung von nachhaltigen Baustoffen und Kompositen sowie ressourcen- und energieeffizienten Technologien im Bauwesen und bietet die komplette Betreuung von der Idee bis zur Überführung in die Praxis an. Die Begleitung der KMU von der Forschung über den Demonstrator bis hin zur Anwendung am Bauwerk bietet Bauunternehmen die Chance, den Innovationsprozess teilweise oder vollumfänglich auszulagern und mit überschaubarem Risiko Innovationen erfolgreich am Markt zu platzieren und zu etablieren. Das sichert einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wie das ganz konkret aussehen kann, zeigen wir in unserem Beitrag über funktionsintegrierte Carbonbetonmöbel (https://transfermagazin.steinbeis.de/?p=13543).
Die Beiträge dieser Ausgabe des Transfer-Magazins betrachten innovative Technologien für den Mittelstand aus unterschiedlichen Perspektiven und geben spannende, neue Einblicke. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Ihre Sandra Gelbrich
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Prof. Dr.-Ing. habil. Sandra Gelbrich (Autorin)
Prof. Dr.-Ing. habil. Sandra Gelbrich ist Steinbeis-Unternehmerin und verantwortet das Steinbeis-Forschungszentrum BetoTex sowie das Steinbeis-Innovationszentrum FiberCrete (FC), mit dem sie 2019 den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung – Löhn-Preis erhielt. Die beiden Unternehmen entwickeln und optimieren Baustoffe und Bauprodukte. Der Fokus liegt auf neuen faser- und textilverstärkten Baustoffen und Verbunden sowie Technologien zu deren Herstellung.
www.steinbeis.de/su/1612 | www.fibercrete.de
www.steinbeis.de/su/2006 | www.fibercrete.de/SFZ-BetoTex/