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„Green Deal“ und „Vom Hof auf den Tisch“: EU-Strategien für verbesserte Lebensmittel und biologische Vielfalt

Das Steinbeis-Europa-Team unterstützt bei der EU-Antragstellung

Mit ihrer Strategie „Green Deal“ verfolgt die EU das Ziel bis 2050 klimaneutral zu sein. „Green Deal“ gilt als der umweltpolitisch ambitionierteste Gesetzesvorschlag der seit Ende 2019 amtierenden EU-Kommission. Bestandteil des Konzepts sind auch die EU-Biodiversitätsstrategie „Mehr Raum für die Natur in unserem Leben“ und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem“, die den Übergang zu einer nachhaltigen europäischen Wertschöpfungskette im Bereich Lebensmittel ermöglichen. Das Steinbeis-Europa-Zentrum bietet Beratung und Unterstützung bei der Einreichung von Projektvorschlägen und bei der EU-Antragstellung.

Die Biodiversitätsstrategie und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ („From Farm to Fork“) bilden den Kern des „grünen Deals“ und stehen für ein neues, harmonisches Zusammenspiel von Natur, Lebensmittelerzeugung und biologischer Vielfalt, so sieht es Frans Timmermans, Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz bei der Europäischen Kommission. Im Fokus stehen die Gesundheit und das Wohlergehen von Mensch und Tier und nicht zuletzt die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität der EU. Hier liegen große Chancen für Forschungsprojekte, Innovationen, neue Produkte und verbesserte Produktionsprozesse.

Die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ zielt darauf ab, das europäische Lebensmittelsystem in verschiedenen Dimensionen nachhaltiger zu gestalten und seine Auswirkungen auf Drittländer zu verringern. Die Strategie entwirft erstmalig eine umfassende Lebensmittelpolitik, die für jede Stufe der Lebensmittelwertschöpfungskette Maßnahmen und Ziele vorschlägt, um die europäischen Lebensmittelsysteme nachhaltiger zu gestalten. Jeder EU-Mitgliedsstaat muss diese Richtlinien auf nationaler Ebene umsetzen und fördert so das Erreichen der gemeinsamen EU-Ziele. Damit sollen europäische Lebensmittel zum weltweiten Standard für Nachhaltigkeit beitragen. Die Strategie steht im Einklang mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen und zielt darauf ab, durch internationale Zusammenarbeit und Handelspolitik die Standards weltweit anzuheben.

Zeitgleich zur „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie veröffentlichte die Kommission ihre Biodiversitätsstrategie. Sie will die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft gegenüber Bedrohungen wie dem Klimawandel, Waldbränden, Ernährungsunsicherheit oder Krankheitsausbrüchen stärken, unter anderem durch den Schutz von Wildtieren und die Bekämpfung des illegalen Handels mit Wildtieren. Damit soll die biologische Vielfalt Europas bis 2030 auf einen Weg der Erholung gebracht werden. Brüssel zufolge ergänzen sich beide Strategien als zentrale Bestandteile des europäischen „Green Deal“ und bringen die Natur, Landwirte, Unternehmen und Verbraucher zusammen, um gemeinsam auf eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Zukunft hinzuarbeiten.

Nachhaltigkeit im Lebensmittelsystem und Biodiversität

Eine Reihe von Themen und Zielen werden konkret mit den beiden Strategien innerhalb des „Green Deal“ angegangen. So will die EU bis 2030 die Verwendung und das Risiko von chemischen Pestiziden halbieren.

Der übermäßige Nährstoffeintrag in die Umwelt ist ein wesentlicher Faktor der Luft-, Boden- und Gewässerverschmutzung, er gefährdet die biologische Vielfalt und leistet dem Klimawandel Vorschub. Die Europäische Kommission trifft daher Maßnahmen zur Verringerung der Nährstoffverluste um mindestens 50 % unter Vermeidung rückläufiger Bodenfruchtbarkeit sowie zur Verringerung des Düngemitteleinsatzes um mindestens 20 % bis 2030.

Durch den Einsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier kommt es zu antimikrobiellen Resistenzen, die ursächlich für jährlich rund 33.000 Todesfälle in der EU sind. Die Kommission will den Einsatz von Antibiotika in Viehzucht und Aquakultur daher bis 2030 um 50 % senken.

Außerdem soll der ökologische Landbau als umweltfreundliche Praxis weiterentwickelt werden. Die Kommission fördert seine Ausweitung mit dem Ziel, bis 2030 ein Viertel der gesamten landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften.

Schätzungen zufolge gingen 2017 in der Europäischen Union mehr als 950.000 Todesfälle, also etwa 20 %, auf ungesunde Ernährung zurück. Eine gesunde, pflanzliche Ernährung senkt das Risiko lebensbedrohlicher Krankheiten und verringert die Umweltauswirkungen unseres Lebensmittelsystems. Die Lebensmittelabfälle pro Kopf auf Ebene des Einzelhandels und der Verbraucher sollen bis 2030 reduziert werden.

Ein zentraler Punkt des Biodiversitätsplans ist die Ausweitung von Schutzgebieten: 30 % der europäischen Land- und Meeresflächen sollen unter Schutz gestellt werden, 10 % sollen quasi naturbelassen bleiben und drei Milliarden neue Bäume sollen bis 2030 gepflanzt werden.

Chancen für Unternehmen und Forschungseinrichtungen

Ehrgeizige Ziele allein reichen nicht aus, sie müssen von konkreten Unterstützungsmaßnahmen begleitet werden. Daher hat die Europäische Kommission im September ihren ersten Aufruf im Rahmen des „Green Deal“ veröffentlicht. Insgesamt stehen rund eine Milliarde Euro zur Verfügung. Das Team des Steinbeis-Europa-Zentrums und der Steinbeis 2i GmbH unterstützt Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit Information, Beratung und bei der Antragstellung und hilft beim Aufbau eines Konsortiums für Projekte sowie der Suche nach passenden, kompetenten, internationalen Partnern.

Unter dem Motto „EU-KONFORM – KONzipieren, FORMulieren, Projekte managen“ haben die Europa-Experten der beiden Steinbeis-Unternehmen ein Leistungspaket für Unternehmen und Forschungseinrichtungen geschnürt. Interessierte finden hier Unterstützung bei der Identifizierung geeigneter Finanzierungsinstrumente in allen Technologiefeldern und werden zu EU-Förderprogrammen im Bereich Forschung, Entwicklung, Innovation und Demonstration beraten. Von der Projektidee bis zur Umsetzung begleitet das Steinbeis-Team alle Projektphasen sowie die Vertragsvereinbarungen mit der Europäischen Kommission.


Green-Deal-Förderungen

Aktuell werden die folgenden Aufrufe innerhalb von „Green Deal“ gefördert, Einreichungsfrist für Förderanträge ist der 26.01.2021:

  1. Increasing climate ambition: cross-sectoral challenges
  2. Clean, affordable and secure energy
  3. Industry for a clean and circular economy
  4. Energy and resource efficient buildings
  5. Sustainable and smart mobility
  6. Farm to Fork
  7. Biodiversity and ecosystem services
  8. Zero-pollution, toxic-free environment
  9. Strengthening our knowledge in support of the European Green Deal
  10. Empowering citizens for the transition towards a climate-neutral, sustainable Europe

Förderungen innerhalb der „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie

Für die folgenden Themen kann im Rahmen der „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie eine Förderung beantragt werden:

  • Subtopic A: Achieving climate neutral farms by reducing GHG emissions and by increasing farm-based carbon sequestration and storage.
  • Subtopic B: Achieving climate neutral food businesses by mitigating climate change, reducing energy use and increasing energy efficiency in processing, distribution, conservation and preparation of food.
  • Subtopic C: Reducing the dependence on hazardous pesticides; the losses of nutrients from fertilisers, towards zero pollution of water, soil and air and ultimately fertiliser use.
  • Subtopic D: Reducing the dependence on the use of antimicrobials in animal production and in aquaculture.
  • Subtopic E: Reducing food losses and waste at every stage of the food chain including consumption, while also avoiding unsustainable packaging.
  • Subtopic F: Shifting to sustainable healthy diets, sourced from land, inland water and sea, and accessible to all EU citizens, including the most deprived and vulnerable groups.

Kontakt

Anette Mack (Autorin)
Senior Manager Public Relations
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

Maeva Pratlong
Project Manager Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

Hartmut Welck
Senior Project Manager Bioökonomie, Ernährung, industrielle Biotechnologie und Innovationsmanagement
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

Dr. Anthony Salingre
Senior Project Manager Bioökonomie, Biotechnologie und Gesundheit
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

Valerie Bahr
Senior Expert Smart Cities und Innovationsmanagement
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de