Steinbeis 2i und Steinbeis-Europa-Zentrum unterstützen bei der Suche nach Förderprogrammen
Neues Wissen, verlässliche Kooperationspartner und finanzielle Mittel sind für Unternehmen wichtige Elemente, um auf Herausforderungen, wie aktuell rund um Corona, proaktiv reagieren zu können. Die Steinbeis 2i GmbH (S2i) und das Steinbeis-Europa-Zentrum unterstützen Unternehmen konkret und aktiv bei den notwendigen Änderungsprozessen. Denn Krisen sind immer auch Chancen: für neue Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle. Und dabei sind Innovation und Kooperation wesentliche Elemente beim Anpacken dieser Chancen.
Die Herausforderungen für Politik und Wirtschaft sind aktuell in vielerlei Hinsicht enorm – sei es im Umfeld von Corona, des Klimawandels oder der Digitalisierung. Konkret heißt das beispielsweise, in eine Kreislaufwirtschaft zu investieren, CO2 zu reduzieren und zu bepreisen, energieeffizienter zu produzieren und zu bauen, Mobilität neu zu durchdenken oder erneuerbare Rohstoffe zu nutzen. Unternehmen, die hier querdenken und querschöpfen®, sind gefragt und können mit ihren Ideen zu einem Wandel beitragen. Denn es geht heute immer mehr um neue Wertschöpfungsketten: Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die bisher noch nicht kooperierten, schließen sich immer mehr in Kooperationen und Lieferketten zusammen. Die daraus entstehenden neuen Technologien schaffen Quervernetzungen, die eine andere Wertschöpfung ermöglichen.
Eine Situation wie die aktuelle fordert zugleich eine Überprüfung der Wirtschaftsstrategien und der globalen Vernetzungen. Vieles steht auf dem Prüfstand, so auch die Unternehmensstrategien. Portfolioanalysen, Trends und Herausforderungen – dies sind Themen, die im Unternehmensalltag häufig vernachlässigt werden. Die Berater der Steinbeis 2i GmbH und des Steinbeis-Europa-Zentrums bieten dazu verschiedene Basis- und Aufbaumodule an, helfen Zukunftsstrategien zu entwickeln und umzusetzen und Innovationen und Wachstumsfelder früh zu erkennen, um Investitionsmittel optimal einzusetzen. Sie initiieren neue strategische und internationale Partnerschaften und Innovationsprojekte im Verbund in einem Co-Creation-Prozess.
Gibt es Förderprogramme für mein Vorhaben?
Um Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen insbesondere in Baden-Württemberg beim Zugang zu EU-Fördergeldern zu unterstützen, haben das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und die Steinbeis 2i GmbH das Portal www.innocheck-bw.de eingerichtet. Hier können Unternehmen, Start-ups/Scale-ups und Forscher ihre innovativen Vorhaben per Fragebogen einem Check unterziehen. Sie erhalten dann eine auf sie zugeschnittene Empfehlung und Hinweise zu passenden nationalen und europäischen Förderinstrumenten sowie relevante Links und Kontaktdaten für ein Gespräch mit den Steinbeis-Experten.
Förderung durch den Europäischen Innovationsrat
Mit dem Europäischen Innovationsrat fördert die EU über die Instrumente Pathfinder, Accelerator und Fast Track to Innovation radikal neue Forschung sowie potenzielle Marktinnovationen aus bahnbrechenden technologischen Ideen und Zukunftstechnologien, mit dem Ziel, Innovationen schneller und in großem Maßstab auf den Markt zu bringen.
Der Pathfinder fördert mit bis zu 4 Millionen Euro pro Projekt die frühen Phasen der wissenschaftlichen und technologischen Forschung und Entwicklung (Technologiereifegrad: TRL 2 – TRL 4). Der Pathfinder ist offen für alle Arten von Innovatoren, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, insbesondere Start-ups und KMU. Beteiligen müssen sich drei Partner aus drei unterschiedlichen Mitglieds- oder assoziierten Staaten.
Der Accelerator fördert die Kommerzialisierung hoch innovativer Vorhaben ab dem Technologiereifegrad 6 mit insgesamt 2,5 Millionen Euro plus Mischfinanzierung (private equity) bis 15 Millionen Euro pro Projekt. Die Finanzierung erlaubt Unternehmen und Start-ups ein Scaling-up und unterstützt vor allem noch nicht bankfähige Vorhaben durch einen einmaligen Zuschuss, um die Kosten für die Markteinführung ab TRL 9 zu decken.
Fast Track to Innovation (FTI) fördert bahnbrechende technologische oder dienstleistungsbezogene Innovationen mit einem interdisziplinären und transsektoralen Ansatz (TRL 6), insbesondere marktorientierte Produkte, Verfahren, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle mit 1 bis 3 Millionen Euro pro Projekt (60% des Gesamtbudgets an die Industrie). FTI richtet sich an KMU, Großunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Drei bis fünf Projektpartner sollten aus drei Mitglieds- oder assoziierten Staaten kommen.
Unterstützung bei der Digitalisierung
Mit dem EU-Projekt DigiFed unterstützt die S2i Unternehmen bei der Digitalisierung mit Fokus auf das produzierende Gewerbe, den Maschinenbau und cyber-physische und eingebettete Systeme, insbesondere Sicherheit und Privatsphäre, Autonomie und Mensch-Maschine-Interaktion. Unterstützt durch private und öffentliche Finanzierung der Partnerregionen und der Europäischen Union sowie basierend auf bestehenden Kooperationen mit digitalen Innovationszentren (Digital Innovation Hubs, DIH), fördert DigiFed sowohl Einzelunternehmen als auch Gruppen von KMU, um die Nutzung digitaler Technologien in ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot zu steigern. Der erste Projektaufruf öffnete im März 2020, weitere Aufrufe folgen im September 2020 und März 2021.
UX Challenge: Hackathon zur User Experience digitaler Produkte
Usability und User Experience sind im Zeitalter der Digitalisierung entscheidende Wettbewerbsfaktoren, doch im Arbeitsalltag bleibt oft wenig Zeit für die Entwicklung kreativer Ideen und die direkte Interaktion mit Endnutzern. Im Rahmen des EU-Projekts 200SMEchallenge werden europaweit designorientierte Innovations-Challenges durchgeführt, um Unternehmen vor Ort mit innovativen Designlösungen zu unterstützen. Motivierte Teams aus Studierenden und Experten entwickeln bei der „UX Challenge“ neue Ideen und Prototypen zur Optimierung von digitalen Produkten. Neben kreativen Designlösungen erhalten teilnehmende Unternehmen durch Anwendertests ein erstes Feedback zu Usability und Realisierbarkeit der Ideen.
Für Unternehmen, die neue Ideen und Prototypen zur Verbesserung der User Experience ihrer digitalen Produkte erhalten wollen, organisiert das Steinbeis-Europa-Zentrum die nächste UX Challenge Anfang 2021 in Karlsruhe. Die Teilnahme ist für Unternehmen aus Baden-Württemberg kostenlos. Teilnahmeberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen, die eine digitale Challenge stellen möchten und bereit sind, an der projektbegleitenden Studie teilzunehmen. Weitere Informationen zur Teilnahme gibt es unter www.steinbeis-europa.de/200sme_challenge.
Open Innovation für Kooperationen nutzen
Die Erfahrungen des Steinbeis-Teams zeigen, dass KMU Unterstützung für die Phase der Kooperationsanbahnung benötigen, auch im Hinblick auf die strategische Herangehensweise an Open Innovation. Herausforderungen sehen KMU insbesondere dann, wenn sie mit F&E-Einrichtungen und anderen Unternehmen kooperieren: Schutzrechte bieten KMU hier im Ernstfall möglicherweise nicht die erhoffte Absicherung vor Nachahmung. Um den Überblick zu behalten und die effektivsten Maßnahmen zur Durchsetzung ihrer Rechte zu kennen, bieten das Steinbeis-Europa-Zentrum und S2i Unternehmen einen begleiteten Open Innovation-Prozess an: Hier werden gezielte Maßnahmen definiert und die relevanten Themen für Partnerschaften identifiziert.
E-Learning-Module zu Open Innovation
Im Rahmen des EU-Projekts INVITE bietet die Steinbeis 2i ein Online-Learning zu Open Innovation an. Die E-Learning-Module sind einfach zu verstehen und interaktiv. Nach einer kostenlosen Registrierung kann der Nutzer zwischen unterschiedlichen Themen zu Open Innovation auswählen. Die Themen reichen von Business Modelling, Networking, dem Aufbau von Kooperationen bis hin zu Strategien, wie man Open Innovation als Methode im eigenen Unternehmen festigen kann. Weitere Infos finden sich hier.
Cascading Funding für KMU
Neben den Förderprogrammen von Horizont 2020 bieten europäische Initiativen weitere Finanzierungsmöglichkeiten für KMU:
Die Smart Anything Everywhere Initiative (SAE) bietet Förderung und Unterstützung für KMU, die ihre Produkte und Services durch innovative digitale Technologien verbessern wollen.
→ smartanythingeverywhere.eu
→ smart4europe.eu
Die europäische Initiative I4MS für die Digitalisierung der produzierenden Industrie bietet Finanzierung zum Beispiel über das Projekt AMable. Es fördert Machbarkeitsstudien und Best Practice-Experimente (höherer TRL).
→ www.amable.eu/calls/call-for-proposals
Der Start-up and SME Booster des EIT Raw Materials finanziert bis zu 60.000 Euro für die Frühphase der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.
→ https://eitrawmaterials.eu/booster-call
Mit ACTPHAST erhalten Unternehmen und Forscher Zugang zu einer Vielzahl von aktuellen Plattformen für Photoniktechnologien aus Europas Spitzenforschungszentren.
→ actphast.eu
Das Projekt XR4ALL stärkt die XR-Technologie und beschleunigt das Wachstum. Zielgruppe sind herausragende XR-Forscherteams aus KMU, Forschungseinrichtungen und der Wissenschaft.
→ xr4all.eu/opencall
Einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten für Unternehmen finden Sie hier:
→ www.steinbeis-europa.de/eu-foerderung/aktuelle-aufrufe
→ www.steinbeis-europa.de/news-events/news/124/611/cascading-funding-kmu.html
Kontakt
Dr. Jonathan Loeffler (Autor)
Geschäftsführer
Steinbeis 2i GmbH (Stuttgart/Karlsruhe)
www.steinbeis-europa.de