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In der Kurve beschleunigen!

Mit Innovationen die Zukunft aktiv gestalten

Zweifelsohne sind wir durch die Corona-Pandemie Zeugen und Beteiligte einer epochalen, weltweiten Krise. Binnen kürzester Zeit ist uns die Selbstverständlichkeit in allen Lebensbereichen unter den Füßen weggezogen worden. Seitdem sind wir in einer Art Schwebezustand und müssen Unsicherheiten aushalten: Wie lange wird die aktuelle Situation noch andauern? Welche Herausforderungen kommen noch auf uns zu? Und wie wird der Normalzustand nach der Krise, das „Danach“, aussehen? Was wir jedoch sicher wissen ist, dass wir aktiv Einfluss auf das „Danach“ nehmen können. Worauf es dabei ankommt, darüber haben sich die Steinbeis-Experten Prof. Dr. Werner G. Faix, Prof. Dr. Jens Mergenthaler und Nick Lange Gedanken gemacht.

In Krisenzeiten rücken die Krisenabwehr und die Absicherung des bestehenden Systems reflexartig in den Mittelpunkt allen Handelns. Mitunter besteht das Handeln sogar nur noch daraus. Das lässt sich bei allen Systemen beobachten, ganz gleich, ob Staaten, Gesellschaften, Volkswirtschaften, Unternehmen, Organisationen oder auch Familien und Individuen. Die Systemnutzung wird heruntergefahren und die Systemerneuerung mitunter völlig abgestellt.

Ohne Systemerneuerung keine Zukunft

Inmitten der allzu verständlichen Reaktionen auf die derzeitige Situation muss sich jedoch irgendwann der Fokus auch wieder weiten, das Bewusstsein darf sich nicht dauerhaft nur mit dem bloßen Überleben beschäftigen. Vielfältige Studien zeigen, dass Unternehmen, die in einer Krisensituation nicht nur Absicherung betreiben, sondern auch ganz bewusst auf Innovationen setzen, nach der Krise erfolgreicher sind als jene, die abwarten.

Konjunkturprogramme, staatliche Unterstützung und andere makropolitische Maßnahmen können Unternehmen vor dem finanziellen Fiasko retten. Aber allein Innovationen sind das, was Unternehmen im „Danach“ einerseits weiterhin überlebensfähig macht und andererseits womöglich sogar positive Konsequenzen aus der Krise ermöglicht.

Auch in Krisenzeiten gilt also, was der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog zum Ausdruck bringt: „Dynamischer, gewissermaßen schumpeterischer Unternehmer sein, ist und bleibt der kategorische Imperativ, die erste unternehmerische Verantwortung und Pflicht […]. Ob in kleinen, mittleren oder großen Betrieben, ob als Eigentümer oder angestellter Manager.“ Ein System, das überdauern will, muss immer und zugleich alles tun: Systemabsicherung, um sich im Jetzt und Hier zu erhalten, Systemnutzung, um zu „leben“ und Systemerneuerung, um nachhaltig das zukünftige Dasein zu sichern und auszubauen. In Krisenzeiten sind daher nicht nur Menschen gesucht, die eine Krise bewältigen und das System während einer Krise am Laufen halten, es werden vor allem Menschen gebraucht, die das System bestmöglich auf das „Danach“ vorbereiten.

Das gewichtigste Mittel der Systemerneuerung ist die Innovation, das heißt jener Vorgang, bei dem aus einer Idee eine wertschöpfende Wirklichkeit wird. Die Innovation kann zart daherkommen, als eine inkrementelle Verbesserung des Bestehenden, und sie kann radikal, bisweilen sogar disruptiv, in Form der vielzitierten „schöpferischen Zerstörung“ (J. A. Schumpeter) des Bestehenden, erscheinen. Ganz gleich, was an Neuem verwirklicht wird, es fällt nicht einfach vom Himmel: Innovationen sind das Werk des tätigen Wirkens aller Menschen, die eine „schöpferische Persönlichkeit“ haben und sind. Ohne diese schöpferisch denkenden und handelnden Menschen bleibt eine Idee nur ein Hirngespinst, sodass ein System sich ohne diese Menschen nicht auf die Zeit nach der Krise vorbereiten kann.

Bildung als Voraussetzung für Innovationen

Wie kann eine Gesellschaft innerhalb aber auch außerhalb von Krisen sicherstellen, dass innovatives Potenzial entsteht und auch erhalten bleibt und wertschöpfende Wirklichkeit wird? Eine Antwort, die wir und viele andere geben, lautet: Bildung, immer wieder Bildung! Die konkreten Antworten, die wir als School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule geben, lauten: Innovationsprojekte, die junge, kreative Menschen (Masterstudierende, Promovierende) im Rahmen eines berufsintegrierten Studiums und vor dem Hintergrund einer exzellenten Innovationsprojekt-Heuristik verwirklichen. Innovationsprojekte, deren Realisierung durch eines der größten Wissenschaftsnetzwerke mit rund 1.100 Steinbeis-Unternehmen sowie die aktive Beratung zu Fördermöglichkeiten durch Experten der Steinbeis 2i GmbH und des Steinbeis-Europa-Zentrums unterstützt werden.

Auch wenn es uns so erscheint, als sei die Welt in einem gewaltigen Pausenmodus, in einem rasanten Stillstand versunken, dürfen und müssen wir mit Zuversicht das „Danach“ nicht aus den Augen verlieren – ohne eine solche Zuversicht könnten wir alle Anstrengungen sein lassen. Und es ist dieses „Danach“, weswegen wir raten: Nutzen Sie die Krise aktiv – bremsen Sie an der richtigen Stelle und geben Sie an den zukunftsrelevanten Stellen gerade jetzt Gas! Beschleunigen Sie in der Kurve – für das Ergreifen dieses Vorteils während der gegenwärtigen Krise werden Sie im „Danach“ belohnt werden.

 

Kontakt

Prof. Dr. Jens Mergenthaler (Autor)
Professor für Leadership Didaktik
Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship GmbH (Herrenberg)
www.steinbeis-sibe.de

Prof. Dr. Werner G. Faix (Autor)
Geschäftsführer
Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship GmbH (Herrenberg)
www.steinbeis-sibe.de

Dekan der Fakultät Leadership & Management, Professor für Unternehmens- und Personalführung
Steinbeis-Hochschule
www.steinbeis-hochschule.de

Nick Lange (Autor)
Research Assistant Marketing and Communications
Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship GmbH (Herrenberg)
www.steinbeis-sibe.de