Steinbeis-Team in Pforzheim setzt auf Veränderungen, Mitarbeiter und nachhaltige Ziele
Das Unternehmen läuft gut. Die Kennzahlen sind positiv. Wozu bedarf es da einer Unternehmensentwicklung? Die Antwort klingt einfach: Damit sich das Unternehmen an die Anforderungen des Marktes anpassen und weiterentwickeln kann. Doch wie kann das umgesetzt werden? Und wie kann ein Unternehmen erfolgreich den Wandel gestalten? Diese Fragen haben sich Prof. Dr. Elke Theobald und Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich, Leiterinnen der Steinbeis-Unternehmen Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim, gestellt.
Das Team der beiden Steinbeis-Unternehmen hat drei Thesen aufgestellt, an denen es sich bei der Umsetzung seiner Projekte orientiert:
- Veränderungen bestimmen den Lebensalltag und den Unternehmenserfolg: Wer sich nicht entwickelt, fällt im Vergleich mit Wettbewerbern zurück. Wer stehen bleibt, wird irgendwann von den Letzten überholt.
- Der Erfolg eines Unternehmens hängt von jedem einzelnen Mitarbeiter, jeder einzelnen Mitarbeiterin ab: Die Menschen sind die maßgeblichen Erfolgsfaktoren eines Unternehmens und damit in jeder Phase der Unternehmensentwicklung entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die Mitarbeiter sind ausschlaggebend dafür, ob sich der Entrepreneurship-Geist, der für eine Unternehmensentwicklung notwendig ist, in einem Unternehmen entfalten kann.
- Wir können die Zukunft gestalten: Wer die Zukunft gestalten und einer positiven Unternehmensentwicklung entgegensehen will, braucht nachhaltige Ziele. Der Einfluss Einzelner auf die Gestaltung der Zukunft ist begrenzt. Umso wichtiger ist zu verstehen, wo, wann und wie es durchaus möglich ist, mitzugestalten – die Gesellschaft genauso wie den Unternehmenserfolg.
Diese Ansätze bilden die Basis für die Arbeit der beiden Steinbeis-Unternehmen und den Ansatz für nachhaltige Unternehmensentwicklungen in der Nachwuchsförderung (Entrepreneurship-Education), in der gründlichen Markt- und Wettbewerbsanalyse (Management Monitor) und in der Weiterentwicklung der Arbeitswelt und der Unternehmenskulturen für mehr Diversity in modernen Unternehmen (Frauenkarrieren).
ENTREPRENEURSHIP-EDUCATION
Mit ihren Projekten im Bereich Entrepreneurship-Education wollen die Steinbeis-Experten bereits Jugendliche für die Themen Entrepreneurship, Innovation und Unternehmensgründung sensibilisieren. Die Aushängeschilder dafür sind ein bundesweites und ein landesweites Projekt für Schüler. „Bundesweit konzipieren und organisieren wir den Online-Ideen-, -Businessplan- und -Planspielwettbewerb ‚Jugend gründet‘, eingebunden in eine kostenlose und frei zugängliche Bildungsplattform. Der Wettbewerb wird seit 2003 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Kultusministerkonferenz der Länder empfohlen“, erzählt Barbara Burkhardt-Reich. Bei „Jugend gründet“ erfahren Jugendliche, dass sie selbst zu aktiven Gestaltern unserer Gesellschaft werden können. Sie sind dazu aufgerufen, im Laufe eines Schulhalbjahres neue und innovative Lösungen für Herausforderungen der heutigen Welt und der von morgen zu entwickeln. Dabei geht es im ersten Schritt weniger um die reale Umsetzung als darum, den Blick zu weiten. Die Schüler sind gefordert zu recherchieren, was alles möglich sein könnte, ihre Ergebnisse dann zu strukturieren und zielgerichtet in einer Businessplanmaske zu formulieren. Den zweiten Teil des Online-Angebots bildet ein Planspiel: Eine Unternehmenssimulation, in der sich die Teilnehmer als echte Unternehmer fühlen, wenn es darum geht, acht Geschäftsperioden lang ihre Start-ups am Markt gegen die Konkurrenz zu etablieren und dabei ein nachhaltig erfolgreiches und sozial verträgliches Unternehmen aufzubauen. Denn erst in Kombination mit strategischem Denken und der Fähigkeit zu planen, wird aus Kreativität und Innovationsfreude etwas Handfestes. Am Ende winken zahlreiche Preise, die darauf abzielen die jungen Menschen in ihrer Entwicklung weiter zu unterstützen: Das Siegerteam ist auf eine geführte Reise ins Silicon Valley eingeladen, exklusive Blicke hinter die schillernden Kulissen der dortigen Start-up-Szene eingeschlossen. „Jugend gründet“ fördert Teamarbeit und gibt Einblick in die Vernetzung zentraler Wirtschaftsakteure, sensibilisiert für die Abhängigkeiten und Auswirkungen unternehmerischer Entscheidungen, regt zu agilem Denken, eigenständigem Recherchieren sowie dem Ausarbeiten kreativer Ideen an. Kurz gesagt: Der Wettbewerb trainiert Entrepreneur-Softskills.
Ähnliche Ziele, in zeitlich deutlich komprimierter Form, hat das auf Baden-Württemberg fokussierte, vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg geförderte Projekt der Landeskampagne „Start-up BW Young Talents“. Es besteht aus zwei voneinander unabhängigen Modulen, die das Pforzheimer Steinbeis-Team in den allgemeinbildenden Schulen anbietet. Bei „Start-up BW@School“ kommen junge Gründer ins Klassenzimmer, um Schülern die Chance zu bieten, die Welt der Start-ups hautnah zu erleben. Mit dem „Innovation Workshop & Pitch“ haben die Schüler die Möglichkeit an einem Workshop-Tag in die Start-up-Kultur einzutauchen. Sie durchlaufen unter Anleitung der Steinbeis-Experten die ersten Phasen einer Unternehmensgründung von der Ideenfindung mithilfe von Kreativitätstechniken bis zu einem Pitch vor einer externen Jury im schulischen Umfeld. Die Schulsieger dieses Pitchs haben die Chance in die Landesauswahl „Start-up BW Young Talents“ aufgenommen zu werden.
KARRIEREPORTAL & COMMUNITY SPITZENFRAUEN-BW
Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Manche Kolumnisten sprechen gar von einem Rollback in Sachen Gleichstellung. „Wir sind zutiefst überzeugt, dass Diversity ein Erfolgsfaktor in Unternehmen sein kann, und haben uns deshalb dem Thema Frauenkarrieren angenommen“, so Elke Theobald. Seit dem Jahr 2011 unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Baden-Württemberg das Projekt „Frauenkarrieren in baden-württembergischen Unternehmen“ (kurz Spitzenfrauen-BW), das das Team um Elke Theobald und Barbara Burkhardt-Reich mit Inhalten und Leben füllt. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist, den Frauenanteil in Führungspositionen in baden-württembergischen Unternehmen mithilfe des Online-Portals www.spitzenfrauen-bw.de als zentrales Forum für Frauen, die ihre Karriere voranbringen möchten, und des Community-Netzwerkes Spitzenfrauen-BW zu erhöhen. Über 120 Spitzenfrauen-Profile zeigen auf dem Webportal die Vielfalt von Frauenkarrieren in Baden-Württemberg. Sie ermutigen als Rollenvorbilder andere Frauen, sich eigene Karriereperspektiven zu erschließen und Aufstiegskompetenzen zu entwickeln. Die Spitzenfrauen-Community ermöglicht einen branchenübergreifenden Austausch und regelmäßig Einblicke in spannende Unternehmen in Baden-Württemberg. Ein Mentoringangebot für weibliche High Potentials vermittelt Unterstützung, Rat und Förderung bei der individuellen Karriereplanung
MANAGEMENT MONITOR
Nur wer den Markt kennt, kann sich den Markterfordernissen erfolgreich stellen. Zur Unternehmensentwicklung gehört daher immer auch eine umfassende Markt-, Trend- und Wettbewerbsanalyse. Die von Steinbeis-Experten entwickelte preisgekrönte Marketing Intelligence Lösung „Management Monitor” stellt unternehmensweit Wettbewerbs- und Marktinformationen zur Verfügung und unterstützt die Unternehmen durch kollaborative Tools darin, gemeinsam an der Unternehmensentwicklung zu arbeiten. Mit dem Wettbewerbsradar werden nationale und internationale, interne und externe Marketinginformationen zusammengeführt, Wettbewerbsprofile und -kampagnen analysiert, Produkte verglichen, Märkte bewertet und dadurch die Grundlagen geschaffen, um die richtigen Entscheidungen in der Unternehmensentwicklung zu treffen. Ergänzt mit der Beobachtung von Wettbewerber- und Branchenwebsites kann ein umfassender aktueller Überblick über Markttrends gewonnen und so vermieden werden von den Entwicklungen der Wettbewerber überrascht zu werden.
Weitere Infos
Mehr Informationen zu einzelnen Projekten des Steinbeis-Teams für Unternehmensentwicklung in Pforzheim finden Sie unter:
Kontakt
Prof. Dr. Elke Theobald (Autorin)
Leiterin
Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim und
Steinbeis-Innovationszentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim (Pforzheim)
www.szue.de
Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich (Autorin)
Leiterin
Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim und
Steinbeis-Innovationszentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim (Pforzheim)
www.szue.de