Digital Innovation Hubs als Schlüsselelement der digitalen Transformation
Gemeinsam mit Hahn-Schickard bietet die Steinbeis 2i GmbH Unternehmen Zugang zur strategischen Initiative Smart Anything Everywhere (SAE) der Europäischen Kommission. Das Ziel ist es, dass jedes Unternehmen in Europa unabhängig von seiner Größe, Branchenzugehörigkeit und seinem Standort in vollem Umfang von digitalen Innovationen profitieren und dadurch seine Produkte, Prozesse und Dienstleistungen verbessern kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Digital Innovation Hubs. Sie unterstützen Unternehmen dabei, durch den Einsatz neuester digitaler Technologien wettbewerbsfähiger zu werden.
Seit September 2017 sind Hahn-Schickard und die Steinbeis 2i GmbH mit dem EU-Projekt Smart4Europe Teil der Horizont 2020-Initiative Smart Anything Everywhere und vertreten dort die Interessen der baden-württembergischen Industrie. Das Projekt trägt dazu bei, regionale, nationale und europäische Initiativen stärker zu vernetzen. Ein Technologieradar identifiziert neue Technologien, gemeinsame Messeauftritte eröffnen Chancen für neue Geschäftsbeziehungen. „Der Erfolg der SAE-Initiative basiert auf einem Dreiklang: Zugang zu modernen digitalen Technologien, Kontakt zu umfassenden Expertisen in ganz Europa und Fördermittel, zum Beispiel in Form von Cascaded Funding für KMU. Die Initiative ist aber weit mehr als ein Fördertopf. Sie ist eine lebendige Gemeinschaft, die sich intensiv austauscht und die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit auf Kongressen und Messen vorstellt. Davon profitieren wir alle“, betont Dr. Stephan Karmann, Business Development-Experte bei Hahn-Schickard und Teil des Koordinationsteams von Smart4Europe.
Im Konsortium wirken sieben Einrichtungen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Ungarn mit. Steinbeis 2i leitet die „Outreach & Sustainability“-Aktivitäten und entwickelt mit anderen Projektpartnern gemeinsam eine Kommunikationsstrategie, um mit nationalen und regionalen Initiativen und Investoren zu kooperieren und weitere relevante Stakeholder einzubinden.
DIGITAL INNOVATION HUBS ALS TOR ZU DIGITALEN TECHNOLOGIEN UND KOMPETENZEN
Ein zentraler Baustein in der Digitalisierungsstrategie der Europäischen Kommission sind die Digital Innovation Hubs (DIH). Als regionale Akteure ermöglichen sie Unternehmen den Zugang zu digitalen Technologien und Kompetenzen, die Erprobung von innovativen Konzepten, Schulung und Weiterbildung von Personal, das Erkennen von Marketingchancen und Finanzierungsmöglichkeiten oder den Erfahrungsaustausch in Netzwerken. Steinbeis 2i und Hahn-Schickard bringen auch hier relevante Akteure aus Europa und Baden-Württemberg zusammen, so zum Beispiel am 14. Mai 2019 beim Digital Innovation Hubs Tag in Stuttgart. An der Veranstaltung beteiligten sich mehr als 70 Vertreter der europäischen DIH. Hier konnten sich Initiativen aus Baden-Württemberg mit jenen aus den Nachbarländern Frankreich, Schweiz und Österreich vernetzen, ihre Konzepte vergleichen, Erfahrungen austauschen und künftige gemeinsame Aktionen vorbereiten. Der Schirmherr der Veranstaltung, Dr. Max Lemke von der Europäischen Kommission (DG CNECT), stellte das europaweite Umfeld der DIH und ihre Entwicklungsperspektiven aus Sicht der Kommission vor. Von Seiten des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums betonte Dr. Peter Mendler, dass ein gemeinsames und gut koordiniertes Netzwerk der Hubs zu nachhaltigem Nutzen für die Wirtschaft auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene führen wird.
Die Veranstalter ziehen ein aus KMU-Sicht kritisches Fazit: Regionale und nationale Fördermittel für DIH werden vorrangig zur Stärkung der jeweiligen Industrie und Branchen vor Ort eingeplant, um im Besonderen kleine und mittelständische Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Die Anschubfinanzierung aus einem Landesprogramm in Baden-Württemberg für insgesamt zehn DIH läuft beispielsweise lediglich für die ersten drei Jahre – ein Zeitraum, der nach allgemeinem Tenor der Teilnehmer der Veranstaltung als viel zu kurz angesehen wird. Eine komplexe Digitalisierungsstrategie für die Wirtschaft parallel zum Aufbau nachhaltiger Strukturen mit einem sich selbst tragenden Finanzierungskonzept für die DIH sei in so kurzer Zeit nur sehr schwer umzusetzen. Auf EU-Ebene bietet neben der Digitalisierungsinitiative Smart Anything Everywhere auch die Initiative ICT – Innovations for Manufacturing SMEs (I4MS) hierfür Unterstützung.
Finanzierungsmöglichkeiten für KMU durch die EU (Auswahl)
- Initiative I4MS für die Digitalisierung der produzierenden Industrie → https://i4ms.eu/opencalls
- Cloudification of Production Engineering for Predictive Digital Manufacturing → https://www.cloudifacturing.eu/open-calls-general/
- TETRAMAX – Technology Transfer Experiments – Customized Low-Energy Computing (CLEC) powering CPS and IoT → https://www.tetramax.eu/ttx/calls/
- SmartEEs for Application Experiments (u.a. organische Elektronik) → https://smartees.eu/smartees-call-for-projects/
- MIDIH – Manufacturing Industry Digital Innovation Hubs → https://midih.eu/opencall_2.php
- FED4Fire – Federation for Fire Plus fördert Projekte mit Fokus auf Internet der Zukunft. → https://www.fed4fire.eu/opencalls/
- ACTPHAST – Accelerating Photonics Innovation for SMEs and Research organisations → https://actphast.eu/
- INNOWWIDE bietet Fördergelder für Internationalisierungsprojekte von innovativen europäischen KMU und Start-ups, um sie an die Spitze internationaler Märkte zu bringen. → https://innowwide.eu
- IPA4SME bietet Finanzierung bis zu 15.000 Euro für die Bewertung und zum Schutz der geistigen Eigentumsrechte für KMU, die mit dem Seal of Excellence im Rahmen des KMU-Instruments (Horizont 2020) ausgezeichnet wurden. → http://ipa4sme.eu/apply
- Europäischer Innovationsrat und weitere Maßnahmen in Horizont 2020 → http://ec.europa.eu/research/eic/pdf/ec_eic_factsheet_032019.pdf
Das Projekt wird unter dem Grant Agreement Nr. 761448 durch das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 gefördert. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter https://smartanythingeverywhere.eu
Kontakt
Dr. Meike Reimann (Autorin)
Senior Project Manager IKT, Intelligente Produktion und Werkstoffe, Factories of the Future
Steinbeis 2i GmbH (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de