Im Gespräch mit Professor Dr. Barbara Burkhardt-Reich und Professor Dr. Elke Theobald, Leiterinnen der Steinbeis-Unternehmen Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim
Unter welchen Voraussetzungen die Vielfalt der Mitarbeiter zum Unternehmenserfolg beitragen kann und warum die Frauenförderung nach wie vor von großer Bedeutung ist, darüber haben Professor Dr. Barbara Burkhardt-Reich und Professor Dr. Elke Theobald, Leiterinnen der Steinbeis-Unternehmen Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim, mit der TRANSFER gesprochen.
Frau Professor Burkhardt-Reich, Frau Professor Theobald, es steht außer Frage, dass Diversity fest in der Arbeitswelt verankert ist. Aber eine bunte Mannschaft führt nicht automatisch zum Erfolg. Wo sollen Unternehmen ansetzen, damit sich Vielfalt in der Belegschaft auszahlt?
Eine bunte Mannschaft führt nur dann zum Erfolg, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren ganz spezifischen unterschiedlichen Kompetenzen wahrgenommen, wertgeschätzt und auch entsprechend im Unternehmen eingesetzt werden. Nur wenn die diversen Meinungen als Bereicherung gesehen werden, sind diverse Teams erfolgreich, denn die Vielfalt der Meinungen führt zur Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven und somit zu besseren Entscheidungen. Damit diese Effekte wirken können, benötigt es eine offene Unternehmenskultur. Vielfalt als Chance zu begreifen bedeutet, heterogene Teams so zusammenzuführen, dass sich die Kompetenzen ergänzen. Das ist Führungsaufgabe – deshalb bedarf es nicht nur einer bunten Mannschaft, sondern auch Führungsleitsätze, die den gelingenden Umgang mit Diversity beinhalten.
Ihr Steinbeis-Innovationszentrum beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema „Frauen in Führungspositionen“ und ist Träger des Projektes „Spitzenfrauen BW“, bei dem es sich um das Karriereportal für Frauen und Unternehmen in Baden-Württemberg handelt. Warum ist Ihnen dieses Thema so wichtig?
Wir erleben bei uns an der Hochschule junge Frauen, die mit den besseren Abiturnoten als ihre männlichen Kollegen zu uns kommen und dann auch häufig mit einem besseren Abschluss ihr Studium beenden. In der Regel gelingt unseren Studentinnen auch ein guter Berufseinstieg, aber nach wenigen Jahren haben ihre männlichen Kollegen auf der Karriereleiter die Nase vorn. Das ist für uns eine wichtige Motivation, daran zu arbeiten, dass sich dies verändert: Wir wollen zeigen, dass Frauen alles mitbringen, was es für Führungspositionen braucht, dass aber für weibliche Karrieren auch die Rahmenbedingungen in den Unternehmen stimmen müssen. Aus unserer Sicht gehört zur gleichberechtigten Teilhabe von Männern und Frauen auch, dass qualifizierte Frauen die gleichen Chancen auf Führungspositionen wie Männer haben. Dafür bieten wir den Frauen in unserem Projekt ein Netzwerk mit vielfältigen Angeboten und für Unternehmen viele Instrumente und Denkanstöße zur Gestaltung einer chancengleichen Arbeitswelt.
Sehen Sie besondere Bedarfe zur Frauenförderung bei spezifischen Zielgruppen?
Auf jeden Fall gibt es hier sehr dringenden Handlungsbedarf: Wir haben in unserer Community Akademikerinnen mit Migrationshintergrund, die Erschütterndes berichten. Einige Beispiele wollen wir nennen: Keine Einladung zu Vorstellungsgesprächen mit ausländischem Namen und sofortige Einladung der gleichen Damen, nachdem sich durch Heirat der Name in einen deutschen geändert hatte. Das stark veränderte Verhalten der Kollegen und Kunden bei Telefongesprächen gegenüber den Frauen nach der Namensänderung. Und noch gravierender: Eine Spitzenfrau, die für einen deutschen Konzern Geschäftsführerin einer ausländischen Tochter war, stellt in Deutschland fest, dass diese Karriere hier nie möglich gewesen wäre. All diese Beispiele zeigen: Die Rollenmodelle und Stereotypen scheinen so tief verankert zu sein, dass ein dringender Handlungsbedarf in den Unternehmen angezeigt ist. Hier wird wertvolles Potenzial verschenkt!
In einer von Globalisierung und Digitalisierung geprägten Arbeitswelt wird das Thema Diversity immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wie können sich die Unternehmen auf diese Entwicklung vorbereiten?
Um diese Veränderungen in der Arbeitswelt zu bewältigen, ist eine Veränderung der Unternehmenskultur notwendig. Dies kann genutzt werden, um sogenannte Möglichkeitsräume für Frauenkarrieren zu schaffen. Einige Stichworte in diesem Zusammenhang sind: Weg von der Präsenzkultur hin zur flexiblen Raum- und Zeitgestaltung; Veränderung der Karrieremodelle: weg von der Kaminkarriere hin zu Rotationskarrieren; Transparenz der Karrieremechanismen; weg von strengen Hierarchien hin zum kooperativen Führungsstil, der im Übrigen eine zwingende Voraussetzung für die Zusammenführung der Teams im Rahmen der Digitalisierung sein wird. Der Karrierebegriff muss neu definiert und auch für die junge Generation wieder attraktiver werden: Der Gestaltungswille und spannende Projekte stehen dabei im Fokus der persönlichen Ziele und nicht die hierarchische Karriere als Leitbild. Damit muss in den Unternehmen die Überprüfung noch vorhandener Rollenbilder und Stereotypen und natürlich die Anpassung des Führungsstils einhergehen.
Kontakt
Professor Dr. Barbara Burkhardt-Reich und Professor Dr. Elke Theobald leiten das Steinbeis-Transferzentrum sowie das Steinbeis-Innovationszentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim. Die Schwerpunktthemen der Steinbeis-Unternehmen sind Schule und Wirtschaft, Entrepreneurship-Education, Berufsorientierung in Schulen und Bildungseinrichtungen, Frauen in Führungspositionen, Marketing Intelligence und Management Monitor, Online Marketing sowie Marketing- Kommunikation.
Professor Dr. Barbara Burkhardt-Reich, Professor Dr. Elke Theobald
Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim (Pforzheim)
www.gmindset.com
Das Problem dabei ist die Frauenförderung. Das kennt man inzwischen als Landtierarzt-Phänomen. Die ganzen per Frauen und Mädchenförderung auf die Unis g,edrückten Damen studieren Tier oder Humanmedizin, machen ihren Abschluss, weil sie schon in der Schule besser benotet werden aöls Männer verdrängen sie die von den Plätzen und machen dann in der Stadt ne Halbtags-Kuscheltierpraxis auf. Und auf dem Land für die Bauerm werden die Tierärzte knapp, die richtig anpacken und auch mal n Pferd oder ne Kuh per Zupacken ins Leben befördern. Oder sie machen als Humanmediziner Halbtagsassistenzarzt, bis sie den Chefarzt haben und in Mutterschaft abtauchen und dort bleiben. Was ansich nichts schlechtes wäre, wenn sie nicht vorher einen Mediziner der auch arbeitet, verhindert haben. Man hat inzwischen ausgerechnet, dass die enormen Gelder, die man in die Ausbildung dieser Damen steckte, nicht ansatzweise zurückkommen. Das funktioniert nur bei Männern. Die Gesellschaftlichen Verwerfungen der Frauenförderung fangen jetzt an zu greifen. Überall Kopetenzoffensive in Beamtenstuben, Ministerien, in den ganzen Stiftungen und Vereinen, man erbaue sich am neuen Kabinett. Was passiert, wenn der Sozialismus in der Sahara eingeführt wird? Erst 10 Jahre nichts, und dann wird der Sand knapp. So ist das immer.