Steinbeis-Experten verbinden Selbst- mit Teamführung
In unserer dynamischen Wirtschaft braucht es mehr als nur gute Ideen. Strategische Transformation ist unerlässlich, um nachhaltiges Wachstum und Resilienz zu sichern. Visionäre Leader, die ihr Team begeistern, Führungskompetenz beherrschen und Veränderungen vorantreiben, sind gefragt. Dabei geht es nicht nur um externe Markt- und Technologietreiber, sondern auch um die systematische Entwicklung interner Ressourcen, Prozesse und Strukturen. Die Entwicklung von Führungskompetenzen ist entscheidend: Führungskräfte müssen als Möglichmacher für Erfolg agieren. Wie sie dies erfolgreich meistern können, erklären mit Thomas Hösle und Günther Luber zwei Experten des Steinbeis-Beratungszentrums Zukunftssicherung. Sie setzen auf einen ganzheitlichen Ansatz, der persönliche Entwicklung mit strategischer Ausrichtung verbindet.

Das Coaching-Format des Steinbeis-Beratungszentrums Zukunftssicherung für Nachwuchsführungskräfte aus KMU.
Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Verhaltens- und Sozialpsychologie zeigen: Wandel beginnt bei den Menschen selbst. Genau hier setzen die beiden Steinbeis-Experten an, indem sie die wissenschaftlich fundierten Methoden mit praktischer Umsetzung kombinieren. Ziel ist es, Führungskräfte bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle, der Prozessoptimierung und dem Aufbau von resilienten Strukturen zu unterstützen – in ihrer Persönlichkeit, in der Organisation und bei den Mitarbeitendenkompetenzen.
Ganzheitliche Transformation: Strategisch, organisatorisch und menschlich
Moderne Führung erfordert mehr als delegieren oder entscheiden: Inspirieren, transformieren und Zukunft gestalten stehen im Mittelpunkt. Das vom Steinbeis-Beratungszentrum angebotene Programm „FIT FOR CHEF:IN“ basiert auf Selbst- und Teamführung: Durch individuelles Coaching werden Resilienz, emotionale Intelligenz und situative Führungsstile gestärkt – unter Einsatz bewährter Konzepte wie Core Development Leadership sowie neuropsychologischer Erkenntnisse.
Beispiele aus der Praxis: Lösungsorientiert und individuell
Für die TRANSFER haben Thomas Hösle und Günther Luber einige typische Fälle und ihre Lösungen kurz zusammengefasst. Dazu gehörte unter anderem die narzisstische Führungskraft, die ein überhöhtes Selbstbild und cholerisches Verhalten zeigte, was zu Konflikten im Team führte. Eigene Erfolge stellte sie übertrieben dar, während sie Kritik und Schwächen abwehrte. Konflikte löste sie durch Einschüchterung oder Drohungen. Die von den beiden Steinbeisern vorgeschlagene Lösung lautete: individuelles Coaching. Dabei reflektierte der Manager seine Verhaltensmuster, lernte situationsadäquate Selbstregulation, baute emotionale Intelligenz auf und konnte dadurch Konflikte konstruktiv lösen. Weiterführende Supervisionen halfen ihm dabei, sein Verhalten dauerhaft zu verändern – das Vertrauen im Team wuchs und das Miteinander wurde gestärkt.
Im nächsten Fallbeispiel geht es um einen reifen Unternehmer unter hoher Belastung: Ein erfahrener Geschäftsführer stand vor familiären und unternehmerischen Herausforderungen – Ehekrise, Umsatzrückgang, Kurzarbeit, finanzielle Engpässe. Die Überforderung wirkte sich negativ auf Motivation, Durchsetzungskraft sowie Denk- und Entscheidungsfähigkeit aus. Thomas Hösle und Günther Luber arbeiteten mit ihm an der Stressresilienz und führten eine Mediation in der Ehe durch. Er lernte, Grenzen zu setzen und seine Führungskommunikation zu verbessern. „Wir führten Trainings auch mit seiner Führungsmannschaft durch – zur Stärkung des unternehmerischen Denkens, Entscheidens und Handelns. Das wirkte entlastend auf den Unternehmer. Seinen Vertrieb unterstützten wir durch die Einführung von KI-gesteuerter Vertriebssoftware, die Anfragen gezielt auswertete und zur Steigerung von Aufträgen führte“, berichtet Thomas Hösle.
Ein dritter Fall, ein junger unerfahrener Nachfolgeunternehmer: Innovativ und dynamisch, strebte er danach, bestehende Strukturen und Prozesse in dem von ihm übernommenen Unternehmen radikal zu verändern. Seine naiven Ansätze in der Menschen- und Unternehmensführung führten jedoch zu Misserfolgen – Kündigungen und Arbeitsgerichtsprozesse waren die Folge. Die Steinbeis-Experten begleiteten ihn durch Mentoring: Strategisches Denken, Ziel- und Ergebnisorientierung, Einführung objektiver Kennzahlen (KPIs) und Techniken im Umgang mit Komplexität stärkten seine unternehmerische Kompetenz. „Durch Aufmerksamkeitssteuerung konnte er seine emotionale Stabilität stärken. Trainings in überzeugender Veränderungskommunikation erleichterten ihm die Umstrukturierung. Die Arbeitgeberattraktivität stieg“, so Günther Luber.
Diese Beispiele zeigen deutlich: Erfolgreiche Führung basiert auf kontinuierlicher Persönlichkeitsentwicklung sowie der aktiven Bewältigung individueller Herausforderungen.
Selbstführung als Fundament für Wandel
Wandel beginnt bei den Menschen selbst. Kernfähigkeiten, wie das Bewusstsein eigener Verhaltensmuster, Tagesreflexionen, Selbstmotivation und Selbststeuerung sind zentral. Die Fähigkeit zur emotionalen Regulation ermöglicht klare Visionen, Resilienz bei Veränderungen und psychologische Sicherheit im Team. Veränderungsprozesse stoßen jedoch oft auf Widerstand – etwa Angst vor Verlust oder die Verhaftung in Komfortzonen. Es gilt, psychologische Barrieren aktiv zu adressieren und partizipative Ansätze sowie transparente Kommunikation zu nutzen.
Teamführung: Vertrauen schaffen & Innovation fördern
Effektive Teams basieren auf emotionaler Intelligenz, die Verbindung schafft. Vertrauen reduziert den Ressourcenaufwand, Ergebnisorientierung ermöglicht klare Fortschrittskontrolle, eine offene Fehlerkultur fördert Lernen und Innovation. Da Teamdynamiken komplex sind, reicht ein einfaches Training meist nicht aus – nachhaltige Kulturentwicklung und systematisches Change-Management sind notwendig.
Metaposition einnehmen und Unternehmer-Mindset
Führungskräfte sollten eine „Metaposition“ einnehmen können: Sich von eingefahrenen Strategien lösen und neue Perspektiven durch reflexives Denken gewinnen – etwa mithilfe neuropsychologischer Konzepte wie neuronaler Plastizität oder Imaginationsmethoden. Das hilft, agil zu bleiben, Ressourcen optimal zu nutzen, technologische Innovationen zu integrieren und mutig neue Wege zu gehen.
Der Blick nach vorn
Nachhaltige Transformation basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz – von individueller Selbstführung über Teamstärke bis hin zur strategischen Unternehmenssteuerung. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sowie kognitive, kommunikative und psychologische Führungsfaktoren dürfen dabei nicht vernachlässigt werden.
Nur wenn Führungskräfte ihre Selbstführung kontinuierlich weiterentwickeln, Werte integrieren, Verantwortungsbewusstsein fördern, Strukturen anpassen und Innovationen aktiv gestalten – unterstützt durch motivierende Kommunikation –, können Unternehmen resilient in die Zukunft steuern.
Kontakt
Thomas Hösle (Autor)
Steinbeis-Unternehmer
Steinbeis-Beratungszentrum Zukunftssicherung (Pfullingen)
Günther Luber (Autor)
Steinbeis-Unternehmer
Steinbeis-Beratungszentrum Zukunftssicherung (Pfullingen)

