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Digitalisierung im Gesundheitswesen: Die Anwendung im Blick

Steinbeis Europa Zentrum unterstützt die Entwicklung von Smart Health Tools

Die digitale Transformation ist unaufhaltsam. Dennoch kann sie insbesondere im Gesundheitswesen auch zum Streitthema werden: Auf der einen Seite bieten Smart Health Tools eine Antwort auf aktuelle Herausforderungen in diesem Bereich, auf der anderen Seite fühlen sich viele Menschen aber abgehängt oder haben Angst um ihre persönlichen Daten. Mit dem EU-Projekt SHIFT-HUB schafft das Steinbeis Europa Zentrum Anreize und Angebote, die die Entwicklung, aber auch die Nutzung von Smart-Health-Tools fördern.

Das Gesundheitswesen steht derzeit vor zahlreichen Herausforderungen, die oft miteinander verknüpft sind. Eine zunehmende Zahl älterer Menschen mit teils komplexen Versorgungsansprüchen durch Mehrfacherkrankungen steht einem Mangel an Fachpersonal gegenüber, das durch die hohe Nachfrage nach Versorgungsleistungen zunehmend überlastet ist. Digitalisierungsprozesse werden vom Fachpersonal oft nicht als Entlastung gesehen, sondern mit Mehrarbeit verknüpft. Genau hier werden innovative Lösungen gebraucht, die sich nahtlos in bestehende Strukturen einfügen und miteinander verknüpft werden können und so die Arbeit in Praxis, Klinik und im gesamten Gesundheitssektor sinnvoll unterstützen.

Netz für Smart-Health-Technologien

Unter der Koordination des Steinbeis Europa Zentrums baut das internationale Projektteam von SHIFT-HUB ein Netzwerk auf, das Beteiligte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft europaweit zusammenbringt, um die Entwicklung von Smart-Health-Technologien und -Dienstleistungen zu erleichtern, zu fördern und ihre Akzeptanz zu erhöhen. Das Projekt wird von der EU mit zwei Millionen Euro für drei Jahre gefördert.

Das aus zwölf Partnern bestehende Projektkonsortium hat einen Katalog mit Lernmaterial zur Förderung digitaler Gesundheitskompetenz entwickelt. Zusätzlich stellt es den Nutzern SHIFT-HUB-Games zur Verfügung, um diese spielerisch an das Thema Digital Health und Gesundheits-Apps heranzuführen. Damit werden unterschiedliche Krankheitsbilder und Prävention abgedeckt und am Spielende erhalten die Spieler eine kleine Belohnung.

Open Innovation im Bereich Smart Health

Als erstes Angebot des Projekts wurden Open-Innovation-Workshops durchgeführt, die Technologieanbieter, Gesundheitsexperten und andere unterstützende Partner vernetzen. „Als Steinbeis Europa Zentrum haben wir auf dem Open Innovation Kongress Baden-Württemberg im April in Stuttgart den Workshop ’Co-Creating the Future of Healthcare‘ durchgeführt. Ziel war es, die Bedürfnisse von Gesundheitsfachkräften und Patienten zu identifizieren und gemeinsam mit Technologieanbietern Ideen und Lösungen zu generieren“, so Alice Seim vom Steinbeis Europa Zentrum.

Die Grundidee hinter Open Innovation besteht darin, dass Unternehmen nicht nur ihre eigenen Ressourcen und Fähigkeiten nutzen, sondern auch externe Ideen, Technologien und Ressourcen einbeziehen, um Innovationen voranzutreiben. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen geschehen, darunter Partnerschaften, Kooperationen, Übernahmen von Start-ups, Lizenzierung und offene Plattformen. Auf diese Weise fördert Open Innovation den Austausch von Wissen und Ideen zwischen verschiedenen Organisationen, Branchen und breiter Öffentlichkeit.

Die Vorteile von Open Innovation im Bereich Smart Health sind vielfältig:

  • Gesundheitsorganisationen können mit Start-ups und etablierten Unternehmen zusammenarbeiten, um von deren Fachwissen und innovativen Technologien zu profitieren.
  • Die Einbeziehung von Patienten in den Innovationsprozess ermöglicht ein besseres Verständnis ihrer Bedürfnisse und Erfahrungen. Dies kann durch Feedback-Mechanismen, Crowdsourcing und partizipative Design-Ansätze erreicht werden.
  • Die Bereitstellung offener Platt­formen für Gesundheitsdaten ermöglicht Forschern, Entwicklern und anderen Akteuren den Zugang zu relevanten Informationen, um innovative Lösungen zu entwickeln.
  • Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unter­nehmen kann dazu beitragen, Fortschritte in der medizinischen Forschung und Technologieentwicklung zu beschleunigen.

Living Labs und Demo Days

Aufbauend auf den in den Open-Innovation-Workshops entwickelten innovativen Lösungsideen bieten die Projektpartner weitere Elemente, um den Innovationszyklus für Smart-Health-Lösungen zu unterstützen. Dazu werden Living Labs eingesetzt, mit denen die Ideen aus den Workshops in einer realen oder simulierten Umgebung getestet werden können. Auf diese Weise können die Teilnehmer Prototypen und Konzepte in der Praxis erproben und kontinuierlich Feedback von Endnutzern und anderen Stakeholdern erhalten. Die Projektpartner aus Thessaloniki organisierten bereits die ersten Living Labs in ihrem Labor für medizinische Physik und digitale Innovation.

Die Ergebnisse und Fortschritte der Living Labs werden dann auf sogenannten Demo Days präsentiert. Sie bieten Technologieanbietern die Möglichkeit, ihre Smart-Health-Lösungen einem breiteren Publikum vorzustellen und das Interesse von potenziellen Investoren, Partnern oder Kunden zu wecken. Sie bieten auch eine Plattform, um auf aktuelle Entwicklungen im Bereich Smart Health Solutions aufmerksam zu machen und die Sichtbarkeit von Innovationen zu erhöhen. Die Universität zu Köln hat bereits zwei Online-Demo-Days organisiert, bei denen sich Start-ups aus den Innovationsökosystemen Köln und Leipzig vorgestellt haben. Die nächsten Demo Days sind in Berlin, Thessaloniki und Porto geplant.

Daten nutzen, Daten schützen

Um eine optimale Gesundheitsversorgung über Ländergrenzen hinweg zu sichern und europaweit die Forschung und den Datenaustausch zu verbessern, hat die Europäische Kommission die Initiative des „European Health Data Space“ ins Leben gerufen. In diesem Datenraum haben die Patienten Kontrolle über ihre eigenen Gesundheitsdaten. Gleichzeitig sollen die Interoperabilität über Ländergrenzen hinweg gewährleistet und die Daten nutzbar für Wissenschaft, Innovation und Politik gemacht werden.

Im Projekt SHIFT-HUB arbeiten die Partner an einem Piloten für eine solche Plattform. Die SHIFT-HUB-Datenplattform soll Forschenden die Möglichkeit geben, anonymisierte Gesundheitsdaten zur Verfügung zu stellen, und so die Entwicklung von Smart-Health-Tools durch die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Gesundheitsdaten zu unterstützen.


Steinbeis Europa Zentrum unterstützt bei der Antragstellung und Projektumsetzung

Möchten Sie Ihre Projekte im Gesundheitsbereich voranbringen und Ihre Ideen auf Förderfähigkeit prüfen lassen?
Das Steinbeis Europa Zentrum begleitet Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Suche nach dem passenden Förderprogramm und der Antragstellung. Wir prüfen Ihre Ideen, konzipieren und formulieren einen Antrag und managen Ihre Innovationsprojekte. Darüber hinaus suchen wir nach geeigneten internationalen Partnern und sorgen für einen wirkungsvollen Transfer in den Markt. Gemeinsam führen wir Ihr Projekt zum Erfolg!


Mehr Informationen zum SHIFT-HUB-Projekt finden Sie unter www.shift-hub.eu

Kontakt

Alice Seim (Autorin)
Project Manager
Steinbeis Europa Zentrum
Steinbeis 2i GmbH (Stuttgart)

Dr. Alena Bubeck (Autorin)
Project Manager
Steinbeis Europa Zentrum
Steinbeis EU for YOU (Stuttgart)

227255-44