Alternative Proteinquellen im Fokus

Die erste FutureFood-Konferenz in Anklam stellt Innovationen für eine nachhaltige Ernährung vor

Die Entwicklung alternativer Proteinquellen spielt aktuell eine wichtige Rolle angesichts der Herausforderungen, vor denen wir in Bezug auf Ernährung und Nachhaltigkeit stehen: Der wachsenden Weltbevölkerung, dem Klimawandel und dem steigenden Bedarf an Ressourcen können wir nur mit neuen Technologien, Proteinquellen und Produktinnovationen begegnen. Wie genau diese Lösungen aussehen können, damit beschäftigten sich die 50 Teilnehmer der ersten FutureFood-Konferenz, die am 25. Oktober 2023 in Anklam stattfand. Organisiert wurde diese Veranstaltung vom Steinbeis-Forschungszentrum Technologie-Management Nordost in Kooperation mit der Förder- und Entwicklungsgesellschaft Vorpommern (FEG) für das ZELT – „Kompetenzzentrum für Bioökonomie, nachhaltige Lebensmittelproduktion und gesunde Ernährung in Mecklenburg-Vorpommern“ im Rahmen des vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten RUBIN-Bündnisses MaltFungiProtein.

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Alternative Proteinquellen wie pflanzliche Proteine aus Lupinen oder Leindotter, Algen, Pilzfermenten, Insekten oder Zellkulturfleisch haben das Potenzial, die Abhängigkeit von konventionellem tierischem Eiweiß zu verringern und eine nachhaltigere Ernährung zu fördern. Hinzu kommt, dass sie oft weniger Land, Wasser und Energie benötigen und gleichzeitig eine hohe Nährstoffdichte und -sicherheit aufweisen können.

Zukunft hautnah erleben

Die Veranstaltung verfolgte das Ziel, die Ernährungsbranche als Teil der Lösung für eine gesunde und sichere Lebensmittelversorgung mit Nachhaltigkeits- und Umweltaspekten sowie Wirtschaftsentwicklung zu positionieren. Als Inspiration für die Teilnehmer präsentierte Eva Keretic von FoodWorks e. V. nicht nur einen Vortrag über den Future Food Campus Hamburg, sondern motivierte sie auch musikalisch mit ihrem Song “We can make a difference“.

Beim Networking und Austausch von Ideen, die zur Weiterentwicklung der Ernährungsbranche beitragen, kamen Experten, Unternehmer, Forscher und Interessierte aus verschiedenen Bereichen zusammen und hatten die Möglichkeit, nicht nur über mögliche Lösungswege zu diskutieren, sondern konkrete regionale Beispiele von A wie Algenpower bis Z wie Zuckerrübenschnitzel kennenzulernen, die nicht mehr in der Grundlagenforschung stecken, sondern schon zusammen mit Unternehmen in der Prototypenentwicklung und Marktvorbereitung sind. So präsentierten die Hersteller, wie sie alternative Proteinquellen bereits in konkrete innovative Produkte umwandeln. Die Besucher konnten einige davon sogar direkt vor Ort verkosten: eine vegane Fidesse®-Bratwurst (Basis: Zuckerrübenschnitzel) der Cosun Beet Company genauso wie Produkte mit Fleischersatz der Rostocker Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH, entwickelt aus Pilzproteinen auf Basis von Biertreber.

Insgesamt bot die erste FutureFood-Konferenz in Anklam nicht nur einen inspirierenden Einblick in die Welt innovativer Lösungen für eine nachhaltige Ernährung, sondern legte auch den Grundstein für zukünftige Kooperationen und Fortschritte in der Entwicklung alternativer Proteinquellen. Die präsentierten Ideen und die konkreten Beispiele der Prototypen verdeutlichen die Dynamik und das Potenzial dieser Branche, um gemeinsam eine gesunde, nachhaltige und zukunftsweisende Lebensmittelproduktion voranzutreiben.

Kontakt

Frank Graage (Autor)
Steinbeis-Unternehmer
Steinbeis-Forschungszentrum Technologie-Management Nordost (Rostock)
www.steinbeis-nordost.de

Prof. Dr. Leif-Alexander Garbe (Autor)
Geschäftsführer
Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT) (Neubrandenburg)

Heike Fulbrecht (Autorin)
Mitarbeiterin
Projektmitarbeiterin Enterprise Europe Network
Steinbeis-Forschungszentrum Technologie-Management Nordost (Rostock)
www.steinbeis-nordost.de

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