Mit Innovationskunst Menschen und Technik in Einklang bringen

Innovationen mit ganzheitlichem Ansatz umsetzen

Innovationen verbessern unsere Lebensqualität und beschleunigen den Fortschritt. Doch ihr Gelingen hängt vom erfolg­reichen Zusammenspiel mehrerer Akteure im Rahmen eines Innovationssystems ab. Der wichtigste Player eines solchen Systems ist der Mensch, dessen Rolle aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen im stetigen Wandel ist. Die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen hängt daher davon ab, wie gut sie auf Fachkräftemangel und technologische Fortschritte reagieren können. Das Steinbeis-Beratungszentrum Mensch, Gesundheit, Technik zeigt, wie man mit Innovationskunst Menschen, Denkräume, Methoden und Ergebnisse miteinander verbindet und ein Unternehmen erfolgreicher macht.

Innovationskunst nach Dr. Judith Rommel

 

Menschen sind die treibende Kraft, das Fundament hinter jeder Innovation, da sie Ideen generieren und umsetzen – ohne sie findet keine nachhaltige Erneuerung statt. Der Begriff Innovation stammt vom lateinischen Wort „innovare“, das „erneuern, neu machen“ bedeutet, während der Begriff „Kunst“ das schöpferische Gestalten mit den verschiedensten Methoden, Denkweisen und Materialien meint und auf der Kreativität des menschlichen Geistes beruht. Das Zusammenführen dieser beiden Begriffe – Innovationskunst – baut auf Diversität, also auf der Vielfalt und den Unterschieden der Menschen, als Quelle unterschiedlicher Perspektiven auf. In einem diversen Team bringen Menschen unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen und kreative Denkweisen ein, sodass es über ein breiteres Spektrum an Ideen und Lösungsansätzen verfügt. „Insbesondere Neurodiversität unterstützt den Blick über traditionelle Grenzen hinaus und stärkt die gemeinsame Entwicklung unkonventioneller Lösungen für komplexe Probleme“, ist Steinbeis-Unternehmerin Dr. Judith Rommel überzeugt.

Ein ermutigendes Umfeld, in dem sich Menschen gegenseitig mit offener und wertschätzender Haltung begegnen und das sich flexibel an die Bedürfnisse eines neurodiversen Teams anpasst, hat viele Vorteile: Hier können Menschen gemeinsam und engagiert neue Ideen entwickeln, Risiken eingehen, aus Fehlern lernen und ihr volles Potenzial entfalten. Da die Mitarbeiter die wertvollste Ressource eines Unternehmens sind, besteht ein wichtiger Schlüssel zur Innovationskunst darin, die Talente und Fähigkeiten der Mitarbeiter optimal zu erkennen und zu fördern.

Von der Idee zur Innovation – mit Denkräumen und Methoden

Innovationskunst findet in den vielfältigen Gedankenwelten in den Köpfen von Menschen statt, wenn sie sich begegnen. Das geschieht in virtuellen Räumen genauso wie in physischen. In guten Denkräumen erkennen wir Zusammenhänge, Gesetzmäßigkeiten und Muster, gelangen zu neuen Sichtweisen und Perspektiven und vernetzen das Vorhandene auf ungewöhnliche Weise, sodass Innovationen entstehen. In den passenden Räumen gelingt der Austausch von Ideen und deren Umsetzung leicht.

Aber auch das Entstehen und Umsetzen von Ideen braucht bestimmte Strukturen und somit die Methoden, die den Unternehmen helfen die Wege, auf denen Ideen lebendig werden, zu strukturieren. Auch die Entscheidung, ob Ideen nur getestet oder bis zur Umsetzung verfolgt werden, braucht methodisches Wissen und Know-how. Dabei beschreiben Prozesse, was zu erledigen ist, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Methoden helfen ein anfangs offenes und selbst gewähltes Ziel zu erreichen. Wie geht das? Wissenschaftliche Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen – von Natur- über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – sind zentrale Dreh- und Angelpunkte. Prinzipien aus dem Vorgehen in Forschungsprojekten zeigen sich auch in Innovationsmethoden wie Design Thinking oder Lean Startup: Komplexe Probleme werden in kleine, überschaubare Schritte zerlegt, um schnelle Feedback-Schleifen und kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen. Zur Innovation gehört ein lebendiger Prozess, in dem wir Neues erschaffen und Altes loslassen.

Ergebnisse als Maßstab für den Erfolg

Innovationskunst zielt immer auf das Entstehen konkreter Ergebnisse ab. Das können neben neuen Produkten oder Dienstleistungen auch verbesserte Geschäftsprozesse, effizientere Arbeitsmethoden oder innovative Marketingstrategien sein. Durch die Ergebnisse soll das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig und erfolgreich sein und seinen Wert für Kunden steigern. Für die Erfolgsmessung sind klar definierte Ziele und Messgrößen entscheidend. Gleichzeitig sind an Innovationen immer auch Menschen als fühlende, lebendige Wesen beteiligt. Wissenschaftliche Ansätze helfen auch hier, Neues zu evaluieren und zu plausibilisieren. In regelmäßigen Feedback-Schleifen gelingt so kontinuierliches Lernen auf allen Ebenen einer Organisation.

Innovationskunst im Praxistest

Aktuell arbeitet das Steinbeis-Beratungszentrum Mensch, Gesundheit, Technik mit der Diversity-Abteilung eines mittelständischen IT-Unternehmens zusammen. Dem Vorstand des Unternehmens ist bewusst, dass gerade in den Mitarbeitern viel Potenzial für Ideen und Innovationen liegt. Zu Beginn der Zusammenarbeit wollte das Unternehmen seine Führungskräfte für das Thema Neurodiversität sensibilisieren. Das Steinbeis-Team führte online ein kurzes Training zur Wissensvermittlung durch – danach wären viele Teilnehmer am liebsten sofort in die Umsetzung eingestiegen. Ein Unternehmen mit mehr als 8.000 Mitarbeitern braucht jedoch zunächst ein kluges strategisches Vorgehen, das die Bereitschaft möglichst vieler Führungskräfte erhöht, aktiv Innovationskunst mitzugestalten.

Dafür analysierte das Steinbeis-Team alle vier Aspekte – Menschen, Denkräume, Methoden und Ergebnisse – der Innovationskunst des Unternehmens und führte hierfür persönliche Interviews mit Teams und Individuen, um den Ist-Zustand in diesen vier Bereichen zu diagnostizieren. In sicheren Räumen zeigten sich die Menschen in ihrem vollen Spektrum der Neurodiversität und viele bis dahin unsichtbare Herausforderungen kamen zutage. Die Auswertung ergab Impulse für jeden Bereich der Innovationskunst. Das Unternehmen lernte einige neue Seiten an sich kennen und entdeckte neue, erkundenswerte Horizonte. Für die weitere Zusammenarbeit wählten die Entscheider als Schwerpunkt die Passung zwischen Menschen und Denkräumen.

Erst dann begann die Vorbereitung einer Umsetzung durch Innovationsworkshops, in denen Ideen gebündelt wurden, um erfolgreiche Denkräume entstehen zu lassen. Aus einem komplexen Ideenportfolio wurden gemeinsam die wirksamsten Hebel identifiziert und klare realistische Ziele mit Berücksichtigung von Zeitplänen und Budgets formuliert. Das Unternehmen hat die ersten Schritte zur Umsetzung der Ideen in einem Pilotprojekt gestartet. In den nächsten Wochen zeigt sich, ob dafür weiteres spezielles Fachwissen und professionelle Unterstützung notwendig ist, damit die nachhaltigen Veränderungen reibungslos und effizient gelingen.

Wie bei jedem Forschungsprojekt wird nach Abschluss der Umsetzungsphase der Erfolg bewertet und getestet, inwieweit sich die Innovationskunst des Unternehmens verbessert hat. Dazu werden die tatsächlichen Ergebnisse mit den gesetzten Zielen verglichen. Nach Abschluss der Projektphase erfolgen diese Statusmessungen alle sechs bis acht Monate für mindestens zwei Jahre, um den Erfolg der Umsetzung zu garantieren und wertvolle Erkenntnisse über die kontinuierliche Verbesserung zu gewinnen. Das Projekt zeigt, wie es einem mittelständischen IT-Unternehmen gelingt, die Kunst der Innovation zu beherrschen und Vorreiter für technologischen Fortschritt zu sein, der auch in einer digitalen Welt im Einklang mit den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Mitarbeiter und Kunden ist. Durch eine systematische und strukturierte Herangehensweise von der Analyse bis zur Auswertung wird nicht nur die Effektivität der Innovationskunst gesteigert, sondern auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass innovative Ideen erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden. Steinbeis-Unternehmerin Judith Rommel erklärt: „Unsere Beratung schafft nicht nur einen klaren Weg für Innovation, vielmehr bietet sie auch das benötigte Fachwissen und die Unterstützung, um Innovationsziele zu erreichen und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu stärken.”

Kontakt

Dr. Judith Rommel (Autorin)
Steinbeis-Unternehmerin
Steinbeis-Beratungszentrum Mensch, Gesundheit, Technik (Mögglingen)

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