Unternehmensübernahme im Mittelstand? Rechnet sich!

Steinbeis-Experten unterstützen KMU bei ihrer Wachstumsstrategie und deren Finanzierung

Unternehmensübernahmen und Zukäufe bringen viele ausschließlich mit DAX- oder MDAX-Konzernen in Verbindung. Dabei kann gerade für mittelständische Unternehmen die Übernahme von anderen Unternehmen eine attraktive Möglichkeit sein, ihr Wachstum zu beschleunigen und die eigene Wettbewerbsposition zu stärken. Erfahrung damit haben die Steinbeis-Experten Bekim Asani und Steffen Tutschka von der Steinbeis M&A Partners GmbH. Sie erklären, worauf es bei einer erfolgreichen Übernahme ankommt.

Analyse des spezifischen Finanzierungspotenzials für die Übernahme von Wettbewerbern

 

Eine Unternehmensübernahme kann strategisch geplant werden oder ergibt sich vielleicht auch zufällig, weil beispielsweise ein starker Wettbewerber plötzlich zum Verkauf steht. Solche Chancen sollten auch mittelständische Unternehmen nicht ungenutzt lassen, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Zinsen und sinkender Unternehmensbewertungen sowie der Megatrends demografischer Wandel, digitale Transformation sowie Environmental, Social and Governance (ESG). Natürlich ist die Suche nach einem geeigneten Zielunternehmen in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nach wie vor keine leichte Aufgabe, denn die objektiv sinkenden Bewertungen sind für potenzielle Verkäufer attraktiver Unternehmen derzeit nicht immer überzeugend.

Mittelstand im Vorteil

Doch genau darin liegt derzeit die Chance: Reine Finanzinvestoren müssen ihre Kaufpreisangebote häufig auf Basis einer Stand-alone-Betrachtung des Zielunternehmens kalkulieren. Dagegen sind mittelständische Unternehmen in der Lage, ihre strategischen Überlegungen für eine Übernahme in die Bewertung einfließen zu lassen. Im Wettbewerb um attraktive Zielunternehmen haben Mittelständler aus Sicht von Bekim Asani und Steffen Tutschka derzeit besonders gute Chancen sich durchzusetzen. Voraussetzung ist, dass auch sie den Verkäufern ein hohes Maß an Transaktionssicherheit bieten können. Um als mittelständisches Unternehmen auf solche Gelegenheiten gut vorbereitet zu sein, lohnt es sich, vorab das Finanzierungs- beziehungsweise Verschuldungspotenzial des eigenen Unternehmens zu analysieren und die Ergebnisse mit der eigenen Wachstumsstrategie abzugleichen.

Übernahme durchrechnen

Eine der wichtigen Fragen im Rahmen von Mergers & Acquisitions (M&A)-Überlegungen, die das Steinbeis-Team häufig gestellt bekommt, lautet: Welchen Kaufpreis kann und darf ich mir als mittelständisches Unternehmen leisten? Einen Teil der Antwort liefert unter anderem die sogenannte „Verschuldungskapazität”: Hierbei wird unter Berücksichtigung der aktuell am Markt realisierbaren Strukturen von Akquisitionsfinanzierungen abgeleitet, wie hoch der maximale Finanzierungsbeitrag von Fremdkapitalgebern für ihre Unternehmensübernahme sein könnte. In diese Analyse fließen unter anderem die Unternehmens- und Finanzplanung, die bereits bestehende Unternehmensfinanzierung sowie die zukünftigen freien Cashflows des eigenen Unternehmens und einer potenziellen Zielgesellschaft ein. Die tabellarische Analyse auf der vorigen Seite zeigt stark vereinfacht, wie die Verschuldungskapazität zur Analyse und Bewertung von M&A-Optionen im Mittelstand genutzt werden kann. Hier hat ein Unternehmer realisiert, dass sich bei drei interessanten Wettbewerbern aufgrund ungelöster Unternehmensnachfolgen kurz- bis mittelfristig Chancen auf eine Übernahme ergeben werden. Um sich auf künftige Verhandlungen vorzubereiten und die eigene Handlungsfähigkeit zu erhöhen, wird das spezifische Finanzierungspotenzial für die Übernahme der Wettbewerber analysiert. Die Analyse kann in einem ersten Schritt auf Basis öffentlich zugänglicher Zahlen, Branchenprognosen sowie eigener Erwartungen erfolgen. Darüber hinaus sollte die Analyse unter anderem durch Überlegungen zur bestehenden Finanzierung der analysierten Unternehmen sowie zur vorhandenen Liquidität ergänzt werden.

Das Beispiel aus dem Alltag des M&A-Steinbeis-Teams zeigt, dass unter Berücksichtigung der Ertragskraft der Zielunternehmen die Übernahme jedes der betrachteten Wettbewerber grundsätzlich realisierbar ist. Das neue Gesamtunternehmen (nach erfolgter Übernahme) könnte – unter den getroffenen Annahmen und je nach Target – eine Gesamtverschuldung von 15,8 bis 21,7 Millionen Euro nachhaltig tragen. Abhängig von der bereits bestehenden Verschuldung, der freien Liquidität, die für die Akquisition eingesetzt werden soll, dem Umfang der geplanten Investitionen und Ausschüttungen und insbesondere dem strategischen Fit des Targets können nun erste fundierte Einschätzungen zu einem Kaufpreis für das jeweilige Target getroffen und gegebenenfalls Ideen zu Finanzierungskonzepten skizziert werden.

Priorisieren und wachsen

Ergänzt man die Analyse um einen Vergleich wichtiger Finanzkennzahlen, bei Bedarf unter Berücksichtigung zu hebender Effizienzvorteile, lassen sich die potenziellen Targets nach ihrer finanziellen Attraktivität sinnvoll priorisieren. Gut aufgestellte Unternehmen können das aktuelle Umfeld nutzen, um durch strategische Akquisitionen die Unternehmensentwicklung voranzutreiben und ihre Wettbewerbsposition weiter zu stärken. Unterstützung erhalten sie dabei vom Team der Steinbeis M&A Partners GmbH: Die Steinbeis-Experten helfen KMU bei der Analyse ihrer Wettbewerber und der Prüfung ihrer Optionen bei einer Übernahme.

Kontakt

Bekim Asani (Autor)
Partner
Steinbeis M&A Partners GmbH (Hamburg)
www.steinbeis-finance.de

Steffen Tutschka (Autor)
Partner
Steinbeis M&A Partners GmbH (München)
www.steinbeis-finance.de

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