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„Es geht um die Gestaltung der Zukunft“

Im Gespräch mit Michael Konopka und Götz Schönfeld, Initiatoren und Leiter der Drees & Sommer Themenreise 2023

Die Arbeit im Krisenmodus wird für immer größere Bereiche von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zum Dauerzustand. Und dennoch ist es wichtig, den Blick für die Zukunft nicht zu verlieren und auch die kommenden Herausforderungen anzugehen. Das gelingt nur, wenn alle Beteiligten in den Diskurs treten und gemeinsam nach Lösungen suchen. Das hat die Drees & Sommer SE erkannt und mit der „Themenreise – People, Process, Places” ein neues Dialogformat entwickelt, um eine breite, branchenübergreifende Diskussion zu ermöglichen. Die TRANSFER hat Michael Konopka und Götz Schönfeld, Moderatoren dieses Projektes, getroffen.

Herr Schönfeld, wie ist das Projekt „Themenreise“ entstanden?

Götz Schönfeld:
Drees & Sommer hat vor Jahrzehnten schon verstanden, dass Einzelkämpfer langsam, aber sicher aussterben und man nur interdisziplinär langfristigen Erfolg haben kann. Und so haben wir ein Dialogformat zum Dreiklang „People“, „Process“ und „Places“ entwickelt, um jenseits der Bau- und Immobilienwirtschaft thematische Dialoge auf branchenübergreifender Ebene zu führen. Daraus konnten wir Rückschlüsse für das eigene Kerngeschäft ziehen.

Nachdem wir die ersten Dialoge durchgeführt haben, merkten wir, dass der Markt die themenfokussierte Form des Austauschs sehr gut annimmt. Dieses Jahr ist die Themenreise mit 29 Partnerunternehmen und -organisationen ins siebte Jahr gestartet. Das ermöglicht uns eine sehr breite und diverse Debattenkultur.

Herr Konopka, „das etwas andere Format“ – so lautet der Untertitel des von Ihnen entwickelten Dialogformats. Worum geht es Ihnen bei der Initiative und was macht ihre Andersartigkeit aus?

Michael Konopka:
In unterschiedlichen Branchen gibt es zahlreiche Dialogformate, die durchaus ihre Berechtigung haben. Oftmals steht die Markenkommunikation und Vermarktung eigener Produkte und Leistungsbilder im Zentrum der Debatte. Bei unserem „etwas anderen“ Format geht es nicht um die Marke, sondern um das Thema. Es geht nicht um die Fortschreibung der Gegenwart, sondern um die Gestaltung der Zukunft. Die Marktkommunikation wird durch vielfache Wiederholung geprägt. Wir genießen eine sehr offene, konstruktive und vor allem auch kritische Diskussionskultur zwischen den Teilnehmenden. Wenn wir Lösungen für die dringenden Probleme der heutigen Zeit finden möchten, können wir nicht auf reine Harmonie setzen.

Was ebenfalls besonders wichtig ist, ist die Durchmischung des Bestandsnetzwerks mit neuen Gästen und Akteuren. Die Dialoge dürfen keine Atmosphäre eines „Klassentreffens“ bekommen, da sonst das Interesse der Gäste rapide sinken wird.

2023 wollen Sie sich zusammen mit den zahlreichen Experten mit der Frage „Anders. Erfolgreich. Wachsen. Wie gelingt Transformation in turbulenten Zeiten“ auseinandersetzen. Welche Aspekte stehen im Fokus der Debatte und warum genau diese?

Götz Schönfeld:
Wir leben in turbulenten und verrückten Zeiten. Die Weltwirtschaft steht vor so vielen und großen Herausforderungen wie selten zuvor: Neben der Klimakrise begegnete uns auf einmal eine Pandemie, die uns seit Anfang 2020 fest im Griff hatte und globale Versorgungsengpässe erzeugt hat. Zu allem Überfluss erlebt Europa nun seit einem Jahr wieder einen Krieg auf dem eigenen Kontinent, dessen Folgen verheerend für Mensch und Natur sind. Ein Ende des Krieges ist ebenfalls nicht abzusehen. Die zunehmenden Umweltkata­strophen drohen durch Inflations- und Rezessionstendenzen zur Nebensache zu werden.

Die Aufgaben als Einzelnes wären bereits schwierig zu bewerkstelligen, aber die Gesamtheit an Herausforderungen kann in Zukunft nur im Miteinander angegangen werden: Wir brauchen daher einen Schulterschluss zwischen der Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, unseren Städten und Standorten.

Den Dreiklang „Anders. Erfolgreich. Wachsen.“ haben wir uns ganz gezielt als Jahresmotto ausgesucht. Im Kontext des Klimawandels kann es kein „Weiter wie bisher“ geben. Der Zwang zu Fortschritt und Wachstum bleibt jedoch bestehen: Wir brauchen eine wettbewerbsfähige DACH-Region, um nicht an Attraktivität gegenüber anderen Märkten einzubüßen.

Die Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg und einer enkelfähigen Zukunft basiert letztendlich auf der Transformation zu einer wahrhaft nachhaltigen, kreislauffähigen und ressourcenschonenden Wirtschaft.

Auch das Ferdinand-Steinbeis-Institut ist mit an Bord: Was erwarten Sie von dieser Partnerschaft?

Michael Konopka:
Die Themenreise braucht neben den Praktikern auch Spezialisten aus der Wissenschaft. Steinbeis steht für Wissens- und Technologietransfer von der Theorie in die Praxis und kann diese beiden, häufig unterschiedlichen Welten miteinander vereinen.

Wir erhoffen uns vom Ferdinand-Steinbeis-Institut einen qualifizierten Beitrag zu unserem kritischen Diskurs zur nachhaltigen Transformation, bei der die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft eine entscheidende Rolle spielt. Wir freuen uns auf eine tolle und erfolgreiche Zusammenarbeit und sind bereits gespannt auf die Ergebnisse.


Mehr Informationen zur Themenreise 2023 sowie aktuelle Termine finden Sie unter https://www.dreso.com/de/unternehmen/events/themenreise

Kontakt

Michael Konopka (Interviewpartner)
Consultant Business Transformation and Network Management
Drees & Sommer SE (Stuttgart)

Götz Schönfeld (Interviewpartner)
Head of Business Transformation and Network Management
Drees & Sommer SE (Stuttgart)

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