Professor Dr. Dr. h.c. Michael Przybylski

Steinbeis trauert um Professor Dr. Dr. h.c. Michael Przybylski, der am 27. Februar völlig überraschend verstorben ist. Michael Przybylski war seit 2003 sehr erfolgreich als Steinbeis-Unternehmer am von ihm gegründeten Steinbeis-Transferzentrum Biopolymeranalytik und Biomedizinische Massenspektrometrie aktiv.

Michael Przybylski studierte Chemie und promovierte an der Universität Mainz. Nach einem zweijährigen USA-Aufenthalt als Gastwissenschaftler am National Cancer Institute wurde er 1989 auf den Lehrstuhl für Analytische Chemie an der Universität Konstanz berufen, wo er als Direktor des Labors für Analytische Chemie und Biopolymerstrukturanalyse tätig war. Das dort gegründete Steinbeis-Transferzentrum führte Michael Przybylski auch über seine Emeritierung 2016 hinaus, dann am neuen Standort in Rüsselsheim.

Michael Przybylski erzielte in der Massenspektrometrie herausragende Forschungsergebnisse. Seine aktuellen Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf die Entwicklung von Biosensor- und Massenspektrometrie-Technologien zur Aufklärung von Antikörper-Epitopen sowie Anwendungen der Massenspektrometrie zur Strukturaufklärung und pathophysiologischen Modifikation von lysosomalen Proteinen.

Michael Przybylski hat aufgrund seiner hervorragenden fachlichen Kenntnisse auch mit den in seinem Steinbeis-Unternehmen durchgeführten Projekten einen wesentlichen Beitrag für die Weiterentwicklung der Diagnostik und damit der Bekämpfung von Krankheiten geleistet. Das Projekt „Klinische Diagnostik von lysosomalen Speicherkrankheiten in Mittel- und Osteuropa“ erhielt im Jahr 2010 den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung – Löhn-Preis für herausragende Projekte im Technologietransfer. Inhalt des Projekts war die Entwicklung von molekularen Methoden der Diagnostik von lysosomalen Speicherkrankheiten (LSD) durch das Steinbeis-Transferzentrum Biopolymeranalytik und Biomedizinische Massenspektrometrie sowie die Etablierung der klinischen LSD-Diagnostik in mittel-/osteuropäischen Klinikzentren.

Michael Przybylski hat über 400 wissenschaftliche Publikationen in internationalen Fachzeitschriften sowie rund 25 Patente veröffentlicht. Er wurde mit dem St. Denis-Preis für Krebsforschung, dem Life Science-Preis der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie und der Ehrendoktorwürde der Universität Iasi (Rumänien) ausgezeichnet. Michael Przybylski war Gastprofessor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Adjunct Professor für Analytische Chemie an der Indiana University und Adjunct Professor für Biochemie an der Victoria University. Er war zudem Mitglied der wissenschaftlichen Ausschüsse mehrerer internationaler Konferenzen, Herausgeber und Mitglied des Editorial Board mehrerer internationaler Zeitschriften und von 2000 bis 2003 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie.

Der Steinbeis-Verbund verliert einen Steinbeiser, den wir für seine hohe fachliche Kompetenz wie auch seine menschliche Art sehr geschätzt haben. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.

Prof. Dr. Michael Auer | Manfred Mattulat
Vorstands-Team der Steinbeis-Stiftung

 

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