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By Design oder by Disaster?

Steinbeis-Experten zeigen, wie Transformation gelingen kann

Transformation passiert – immer, überall und wiederkehrend. Immer wieder geraten dabei etablierte Branchen unter Druck. Oft passiert dies zu einem Zeitpunkt, bei dem diese durchaus steigende Umsätze verzeichnen oder sogar auf Expansionskurs sind. Das Steinbeis-Beratungszentrum Management Moves, Brand & Innovation kennt die Herausforderungen von Transformationen und hilft Unternehmen mit diesen erfolgreich umzugehen.

Warum gerade etablierte Branchen die Zeichen der Zeit nicht oder (zu) spät erkennen, hat bereits der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Clayton M. Christensen 1997 in seinem Buch „The Innovators Dilemma“ untersucht, sein Fazit: Die neu entstehenden Märkte sind zu klein, das Investitionsrisiko zu hoch und die Strukturen zu unbeweglich. Dazu kommt noch eine Haltung, die als „die Hochnäsigkeit der führenden Klasse“ bezeichnet wird. All dies sind Zutaten für eine „Transformation by Disaster“.

Eine Ursache ist, dass viele Menschen sich eine andere Welt nicht vorstellen können – bis sie da ist. Diejenigen, die diese Welt vorher skizzieren und beschreiben, werden belächelt oder als Utopisten abgetan. Das liegt weniger an der Plausibilität als an der mangelnden Vorstellungskraft für die Umsetzung. Wenn die Transformationen dann „by Disaster“ über uns hereinbrechen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder müssen wir in der Lage sein all die Dinge möglich zu machen, die vorher mangels Vorstellungskraft unmöglich waren, oder wir warten ab und hoffen, dass alles wieder so wird wie vorher. Dabei ist es möglich und wichtig, „Transformation by Design“ rechtzeitig einzuleiten.

Transformation by Design: Auf das Unvorhersehbare vorbereitet sein

Um eines klarzustellen: Niemand hat eine Glaskugel und auch die besten Experten verschätzen sich häufig, sicher ist nur, dass die Transformationen kommen werden. Ähnlich wie bei anderen Phänomenen, die wahrscheinlich passieren, ist es sinnvoll ein Frühwarnsystem zu etablieren. Das Steinbeis-Beratungszentrum Management Moves, Brand & Innovation nutzt dazu unter anderem den Disruption-Ping, der anzeigt, wie gefährdet Unternehmen grundsätzlich sind. Vereinfacht lässt sich zum Beispiel sagen, dass menschennahe und körpernahe Dienstleistungen weniger von Disruptionen betroffen sind als standardisierte und computergestützte Arbeiten, aber auch in diesen Branchen finden Veränderungen statt: Was und wieviel funktioniert online? Welche Geschäfts- und Bezahlmodelle entwickeln sich? Was wollen die Kunden wirklich? Die Implementierung ist in erster Linie eine Offenheit gegenüber dem Chaos und Unvorhersehbaren. Je besser und schneller eine Anpassung erfolgt, umso überlebensfähiger wird ein Unternehmen. Das Bönnigheimer Steinbeis-Team hat diese Methode bereits vielfach in unterschiedlichsten Unternehmen etabliert und konnte auch in der aktuellen Corona-Pandemie zahlreichen Unternehmen aus beinahe aussichtslosen Situationen helfen.

Transformation beschreibt einen Weg von einem Zustand in den anderen. Entscheidend ist dabei, ob wir agieren oder reagieren. Transformation bedeutet aber auch, den Weg der kleinen Schritte zu gehen. So entstehen viele Transformationen durch selektive Anpassungen in etablierten Systemen. Problematisch wird dies erst, wenn sich der Fokus oder äußere Parameter ändern. Also eine klassische Disruption einsetzt, die das etablierte System, das etablierte Produkt oder die etablierte Technik überflüssig machen. Dabei unterschätzen die etablierten Unternehmen nicht selten die Tragweite von Ideen.

Fehler zulassen – Risiken minimieren

Häufig sind bevorstehende Transformationen offensichtlich. Man kann jedoch weder die Tragweite noch die Auswirkungen einer solchen Transformation in Zahlen messen oder vorhersagen. Wenn Transformationen geregelt ablaufen, gehören sie in unserer Wahrnehmung zur normalen Weiterentwicklung. Sie bilden den aktuellen Stand ab und sind Aufgabe der F&E-Abteilungen. Anders verhält es sich mit Transformationen, die wir früher oder später mal machen sollten. Die Digitalisierung liefert eine Vielzahl von Beispielen dazu: Heute werden häufig digiloge Modelle eingesetzt. Das sind Prozesse, die noch analoge Komponenten enthalten, obwohl sie schon vollständig digital umgesetzt werden könnten. So werden beispielsweise Bestellungen noch per Fax getätigt, weil das schon immer so gemacht wurde. Unsicherheiten entstehen auch durch konkurrierende Systeme, bei denen wir heute noch nicht wissen, welches sich durchsetzen wird. Eine typische Fehlervermeidungsstrategie ist, einfach nichts zu tun. Die Tatsache, dass dadurch Risiko an anderer Stelle erzeugt werden kann, wird oft übersehen oder nicht wahrgenommen.

Um dieses Risiko zu umgehen, empfehlen die Bönnigheimer Steinbeis-Experten eine ausgeprägte Fehlerkultur im Unternehmen zu etablieren, die die Menschen dazu ermutigt, Neues auszuprobieren und Rückschläge zuzulassen. „Damit haben Sie die Möglichkeit zu entscheiden, wie Ihr Unternehmen die Transformation durchlebt: ‚by Design‘ oder ‚by Disaster‘. Bleiben Sie vorbereitet!“, so Steinbeis-Experte Professor Tilo Staudenrausch.

Kontakt

Prof. Tilo Staudenrausch (Autor)
Freier Projektleiter
Steinbeis-Beratungszentrum Management Moves, Brand & Innovation (Bönnigheim)

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