Im Fokus: Nachhaltigkeit

Experten der SIBE entwickeln Zukunftsszenarien für Südtirol mit

Wie soll die Region Trentino-Südtirol im Jahr 2030 aussehen – mit den Erfahrungen der Covid-19-Pandemie vor Augen? Wird eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte, Bräuche und Familienstrukturen, eine Öffnung hin zur Welt, verbunden mit einer sozial fairen und ökologisch nachhaltigen Produktions- und Lebensweise erfolgen? Oder wird in der Region vielmehr die Individualisierung und Beschleunigung der Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt, mit der Folge, dass der Ressourcenverbrauch weiter ungezügelt steigt? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, haben Forscher von Eurac Research und der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE), die Business School der Graduate School der Fakultät Leadership and Management der Steinbeis-Hochschule, eine Zukunftsstudie für Südtirol mit besonderem Fokus auf die Nachhaltigkeit durchgeführt.

Um zu wissen, wie sich Märkte, Branchen und Gesellschaft entwickeln werden, arbeiten Unternehmen schon seit Jahren mit der sogenannten strategischen Vorausschau. Immer häufiger werden Zukunftsszenarien auch in der Städteplanung und Regionalentwicklung angewandt. Das war auch bei der Zukunftsstudie für Südtirol der Fall.

Südtirol: Eine Zukunft – vier Möglichkeiten
Bei der Ausgestaltung der Szenarien berücksichtigten die Forscher neben der globalen Ebene die Bereiche Gesellschaft, Gesundheit, Wirtschaft, Umwelt, Politik und Technologie. Die vier Szenarien beschreiben die Zukunftsbilder retrospektiv, so als würde die Südtiroler Bevölkerung aus dem Jahr 2030 zurückblicken.

 

Szenario I: Welt des regionalen Bewusstseins – „In der Tradition liegt die Stärke“

  •  Zugespitzter Wettstreit zwischen Nationen und geopolitischen Blöcken
  • Verunsicherung und Polarisierung in der Bevölkerung
  • Abgrenzung vom „Außen“, eine Wendung hin zu „analogen Lebensweisen“

 

 

 

 

 

Szenario II: Welt des Neo-Kosmopolitismus – „Denke global, handle lokal”

  • Radikales Umdenken in Richtung sozial fairer und ökologisch nachhaltiger
  • Produktions- und Lebensweisen
  • Tiefgreifender, struktureller Wandel, der zu einer tendenziell wachstums­neutralen Neuausrichtung in vielen Bereichen der Gesellschaft geführt hat

 

 

 

 

 

 

Szenario III: Welt der individuellen Freiheit – „Ich bin meines eigenen Glückes Schmied(in)”

  • Gestärktes Vertrauen in Marktmechanismen und in Wettbewerb als wichtigstes gesellschaftliches Ordnungsprinzip
  • Leistung und Eigenverantwortung, Individualisierung und Beschleunigung der Gesellschaft, Aufblühen des Unternehmens- und Pioniergeistes, gleichzeitig aber ein höherer Ressourcenverbrauch und noch stärker ansteigende Emissionen

 

 

 

 

Szenario IV: Welt der grünen Innovationen – „Es gibt für alles eine (technologische) Lösung“

  • Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit und des globalen
  • Austausches von Information, Waren und Dienstleistungen
  • „Global Village“-Vernetzung

Besonderes Augenmerk legten die Forscher auf eine Einschätzung, ob und in welchem Ausmaß die UN-Nachhaltigkeitsziele innerhalb der einzelnen Szenarien erreicht werden können. Als nächsten Schritt will das Team die Meinungen und Anregungen der Interessensvertreter im Land einholen.

 


Mehr Informationen finden Sie unter
https://www.steinbeis-sibe.de/fvc_news/vier-zukunftsszenarien-fuer-suedtirol-2030.

Kontakt

Katharina Helm (Autorin)
Head of Marketing and Communications
Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship GmbH (Herrenberg)
www.steinbeis-sibe.de