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Vorbereitet auf den Notfall

Mit dem Zertifikatslehrgang der Steinbeis+Akademie Unternehmenskrisen erfolgreich meistern

Eine Krise nach der anderen – so sieht aktuell der Alltag im deutschen Mittelstand aus. Nicht selten ist Insolvenz die einzig verbleibende Möglichkeit. Aber wie können Unternehmen dem entgegenwirken oder sich auf die Folgen einer Kundeninsolvenz vorbereiten? Unterstützung bietet das Steinbeis-Transfer-Institut zeb/business.school: Ab Frühjahr 2024 startet der in Kooperation mit der Steinbeis+Akademie entwickelte Zertifikatslehrgang „Sanierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)“ und vermittelt den Teilnehmern die Fähigkeit Krisen frühzeitig zu erkennen sowie Kenntnisse zu den rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen.

„Deutschland – der kranke Mann Europas“ lautete eine Meldung in der internationalen Wirtschaftspresse zur Jahrtausendwende. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein Kabinett nahmen diese Bewertung der deutschen Wirtschaft schließlich zum Anlass, um eine der größten Strukturreformen in Deutschlands Wirtschaft nach dem Wirtschaftswunder der 1950er-Jahre in Gang zu setzen. Die als „Hartz IV-Reform“ in die deutsche Nachkriegsgeschichte eingegangenen Maßnahmen waren das Fundament für einen über mehr als ein Jahrzehnt andauernden Wirtschaftsaufschwung in Deutschland.

Nun schallt erneut der Ruf Deutschlands als „kranker Mann“ Europas durch die Medien. Ungeachtet dessen, ob diese Auffassung geteilt wird oder nicht, befindet sich der deutsche Mittelstand – der Motor unserer Wirtschaft – wieder in schwerer See. Nach einem jahrelangen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nimmt seit Januar dieses Jahres die Zahl der Unternehmen, die einen Insolvenzantrag stellen müssen, rasant zu. Im Juli 2023 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenz laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr um 23,8 %.[1] Dabei ist das Insolvenzverfahren in aller Regel das Endstadium einer Unternehmenskrise. Die Zahl der Unternehmen, die sich in einer existenzbedrohenden Krise befinden, dürfte daher um ein Vielfaches höher sein. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur immer mehr in die Krise geratene mittelständische Unternehmen, auch die im Kern gesunden mittelständischen Betriebe können in ihrer Existenz bedroht werden, wenn ihre Zulieferer und ihre Abnehmer in Folge einer Insolvenz vom Markt verschwinden.

Krisen erkennen und richtig handeln

Wirtschaftliche Schwierigkeiten im Lebenszyklus eines Unternehmens sind nicht immer auszuschließen, aber darauf kommt es auch gar nicht an. Maßgeblich ist vielmehr, dass bei ersten Krisenanzeichen frühzeitig gehandelt wird und im Falle einer Insolvenz eines Kunden die eigenen Interessen konsequent durchgesetzt werden. Hierfür ist die Fähigkeit der Früherkennung von Krisen ebenso wichtig, wie die Kenntnisse der eigenen Rechte im Insolvenzverfahren eines Kunden.

Um die hierfür notwendigen Kenntnisse zu erwerben oder aufzufrischen, bietet das Steinbeis-Transfer-Institut zeb/business.school in Kooperation mit der Steinbeis+Akademie ab Frühjahr 2024 einen Zertifikatslehrgang im Sanierungsmanagement an. In drei Modulen von jeweils zwölf Präsenzstunden werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, Vorboten für eine Unternehmenskrise zu erkennen und rechtzeitig wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dabei werden verschiedene Möglichkeiten der außergerichtlichen Sanierung auf Grundlage des Standards IDW S 6 und die Instrumente der gerichtlichen Sanierung im Rahmen eines Restrukturierungs- oder Insolvenzverfahrens erläutert und an praktischen Beispielen aufgezeigt. Neben den betriebswirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen werden die steuerlichen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Besteuerung des Sanierungsgewinns, und der rechtliche Handlungsrahmen aller an der Unternehmenskrise Beteiligten den Teilnehmenden nahegebracht. Bei der Erläuterung des rechtlichen Umfelds werden besonders die Mitglieder der Unternehmensleitung, deren Berater sowie die involvierten Banken und Finanzierungsinstitute auf bestehende Risiken hingewiesen. Schließlich erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über ihre Rechte und Möglichkeiten als Gläubiger im Sanierungsverfahren. Der Kurs endet mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS) der Steinbeis+Akademie.

Das Steinbeis-Transfer-Institut zeb/business.school wendet sich mit dem Zertifikatslehrgang „Sanierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)“ sowohl an Unternehmer und Führungskräfte mittelständischer Unternehmen als auch an Mitarbeitende von Banken und Finanzierungsinstituten, um für die wieder zunehmenden Sanierungs- und Restrukturierungsverfahren die notwendige Kompetenz aufzubauen. Unternehmensberater, Steuerberater und Rechtsanwälte werden mit dem notwendigen Rüstzeug ausgestattet, um ihre Mandanten in der Krise kompetent und zielgerichtet zu beraten. Ein auch in der Fortbildung erfahrenes Team von Dozenten sichert die hohe Kompetenz und Praxisnähe des angebotenen Zertifikatslehrgangs.


Die Köpfe hinter dem Zertifikatslehrgang

Die Dozenten – Steffen Rohn, Richter am Amtsgericht Rostock, Professor Dr. habil. Bernd Romeike und Professor Dr. Tobias Schulze – verfügen über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Unternehmenssanierung und sind seit vielen Jahren in der Fortbildung für unterschiedliche Einrichtungen tätig. Steffen Rohn begleitet als Insolvenzrichter seit über 25 Jahren Unternehmensinsolvenzen, darunter auch Großinsolvenzen in unterschiedlichen Branchen. Professor Dr. habil. Bernd Romeike lehrt seit über zehn Jahren an ausländischen Universitäten Volks- und Betriebswirtschaft. Als Vorstand einer Unternehmensberatungsgesellschaft hat er eine Vielzahl von mittelständischen Unternehmen insbesondere bei der außergerichtlichen Sanierung erfolgreich beraten. Professor Dr. Tobias Schulze verfügt über umfassende Erfahrung, sowohl als Insolvenzverwalter als auch im Bereich der rechtlichen Unterstützung von mittelständischen Unternehmen in komplexen Sanierungsverfahren.

Kontakt

Prof. Dr. habil. Michael Lister (Autor)
Steinbeis-Unternehmer
Steinbeis-Transfer-Institut zeb/business.school (Baden-Baden)
www.zeb-bs.de

Prof. Dr. rer. nat. Norbert Grünwald (Autor)
stellv. Vorstandsvorsitzender
TGZ Schwerin/Wismar

Prof. Dr. habil. Bernd Romeike (Autor)
Consultant

Steffen Rohn (Autor)
Richter
Amtsgericht Rostock

Prof. Dr. Tobias Schulze (Autor)
Rechtsanwalt

[1] Pressemitteilungen des Statistischen Bundesamtes Nr. 314 vom 11. August 2023
223076-19