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Das Technologieradar: Kompass für ein systematisches Technologiemanagement

Steinbeis-Experte Professor Dr. Helmut Beckmann unterstützt KMU bei der digitalen Transformation

Die digitale Transformation in Unternehmen ist der zentrale Treiber für die Weiterentwicklung, ja sogar den Umbruch von Strategien, Prozessen, Vorgehensweisen und technologischen Entwicklungen. Allerdings fehlt mehr als der Hälfte der mittelständischen Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie, wie die Themen systematisch im Unternehmen angegangen und umgesetzt werden können. Die Folge ist eine mehr oder weniger losgelöste Betrachtung von Einzelthemen auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen, die keinen nachhaltigen Eingang in die strategischen Ziele des Unternehmens findet und somit ihren ganzheitlichen Nutzen im Unternehmen nicht entfaltet. Das Steinbeis-Beratungszentrum Electronic Business (EB) setzt das technologiegetriebene Innovationsmanagement für die digitale Transformation auf Basis des Enterprise Architecture Managements ein, um den Mittelstand systematisch und nachhaltig bei dieser Herausforderung zu unterstützen.

Das Modell für die Enterprise Architecture der Open Group

 

Der Einsatz von Technologien ist heute ein zentraler Motor für die Entwicklung von Innovationen, die einen wichtigen Bestandteil eines Unternehmens darstellen und dessen Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.

Ein sehr erfolgreicher Ansatz, die systematische und nachhaltige Wirkung technologiebedingter Innovationen sicherzustellen, ist die Umsetzung der Technology Excellence im Rahmen des Enterprise Architecture Managements (EAM). Obwohl in der Vergangenheit sehr akademisch betrachtet ist das EAM heute ein praktikabler Ansatz für die Gestaltung der digitalen Transformation im Mittelstand: Inzwischen stehen praktische Umsetzungen und praxistaugliche Softwaresysteme für den Mittelstand zu Mittelstandspreisen zur Verfügung sowie Beratungsangebote, die den Unternehmen eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ anbieten.

Technologiemanagement mit dem EAM

Das EAM betrachtet das Technologiemanagement im Mittelstand ganzheitlich und strategisch zielorientiert nach dem Modell der Open Group und auf dessen Technologieebene.

Hierbei werden Technologien systematisch identifiziert und ihr Potenzial für die Innovationsförderung im Unternehmen evaluiert. Ziel ist nicht eine zufällige, sondern die kontinuierliche Identifikation von Technologien zur Innovationsförderung und ein vorausschauendes Technologiemanagement, um frühzeitig relevante Technologien und deren Nutzbarmachung für das Unternehmen anzugehen. Dabei wird ausgehend von der Technology Layer des Open-Group-Modells der Einfluss der Technologie auf die anderen Ebenen der Enterprise Architecture und somit auf das gesamte Unternehmen analysiert, insbesondere auch der Nutzen für die Geschäftsstrategie.

Ein Technologiemanagement kann relativ einfach mit vorhandenen Mitteln im Unternehmen realisiert werden. „Als Basis bietet sich ein Technologieradar an, über das systematisch die Informationsquellen für neue Technologietrends integriert und evaluiert werden“, empfiehlt Steinbeis-Unternehmer Professor Dr. Helmut Beckmann. Dabei sind keine dedizierten, teuren Softwaresysteme notwendig, auch vorhandene Bordmittel wie ein Ticketsystem können hier wertvolle Dienste leisten und einen niederschwelligen Einstieg in das Technologiemanagement sicherstellen.

Das Technologieradar als Cockpit

Das Technologieradar sammelt anhand dieser Informationsquellen Technologietrends. Gemeinsam mit Experten sollten die gesammelten Technologien regelmäßig gesichtet, evaluiert und deren Auswirkungen diskutiert werden. So können einzelne Technologien einander gegenübergestellt und insbesondere potenzielle Geschäftsmöglichkeiten, aber auch Grenzen und Probleme mit den Entscheidungsträgern des Unternehmens analysiert werden.

Das Technologieradar betrachtet Ankündigungen und unmittelbare Veröffentlichungen von Produkten und Services. Die Vorhersagen sind genauer, da mehr Daten und Informationsquellen vorhanden sind, mit denen die Experten arbeiten können. So kann ein Vergleich mit bereits existierenden Technologieinnovationen gezogen werden. Das Technologieradar analysiert das Marktpotenzial und die Auswirkungen auf den Markt der Technologien von deren Ankündigung bis zur tatsächlichen Veröffentlichung. Dafür werden zusätzlich finanzielle Indikatoren über das Businessmodel und den potenziellen Markt gesammelt. So haben Entscheidungsträger ein umfangreicheres Hintergrundwissen über die Möglichkeiten und Risiken einer Technologie und können auf dieser Basis weitere Strategien und Investitionen planen.

Den Technologieentwicklungsprozess als Radar darzustellen hat den Vorteil, dass neue Technologien, Produkte und Services früh identifiziert und nutzbar gemacht werden können. So können auch die Auswirkungen potenzieller Innovationen auf das Unternehmen selbst frühzeitig festgestellt werden. Durch die kontinuierliche Sichtung bieten die Radare einen ganzheitlichen Blick auf den Markt.

Entscheidend für ein nachhaltiges Technologiemanagement als Basis für Innovationen ist die Einbettung in die Unternehmensziele, die durch die Enterprise Architecture sichergestellt wird, und die Integration der verschiedenen Unternehmensebenen, um Silos zu vermeiden und Synergien zu ermöglichen.

Das Steinbeis-Beratungszentrum Electronic Business (EB) unterstützt mittelständische Unternehmen bei der praxisorientierten Umsetzung und Einführung eines Technologieradars und bietet damit einen technologieorientierten Einstieg in das Enterprise Architecture Management für die systematische Umsetzung der digitalen Transformation im Mittelstand.

Kontakt

Prof. Dr. Helmut Beckmann (Autor)
Steinbeis-Unternehmer
Steinbeis-Beratungszentrum Electronic Business (EB) (Kirchheim)
www.sbz-eb.org

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