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Digitale Mobilität – Zukunft oder echte Realität?

Oder: Wie ein Roh-Diamant geschliffen werden kann

Digitale Transformation und Industrie 4.0 geistern schon seit geraumer Zeit durch die Wirtschaft, Forschung, Politik und nicht zuletzt auch durch sämtliche gesellschaftlichen sowie sozialen Ebenen. Was hat aber die Digitalisierung mit Mobilität zu tun? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Steinbeis-Transferzentrum Technologie – Organisation – Personal aus Ravensburg.

Die Medien schreiben täglich über Digitalisierung und Internet 4.0 und sind sehr kreativ, wenn es um neue Begrifflichkeiten geht und oftmals werden Anglizismen verwendet, wenn eine Umschreibung auf Deutsch zu kompliziert oder nicht „innovativ“ genug klingt. Es ist von Internet of Things (IoT), Big Data, Cloud Computing, Business Process Management (BPM) oder Artificial Intelligence (AI) und Robotics, 3D-Printing, Smart Factory oder eMobility die Rede. Alles hat irgendwie mit IT zu tun oder wird durch diese unterstützt; im Grundsatz geht es um die Digitalisierung von wertschöpfenden Prozessen im Unternehmen mit all seinen Facetten. Ziel ist es, mit mehr Effizienz wettbewerbsfähiger am Markt agieren zu können. Viele Unternehmen – egal welcher Größe – beschäftigen sich mehr oder weniger mit diesem Thema und sind auf der Suche nach einer für sie passenden Digitalisierungsstrategie. Eine aktuelle Studie des BITKOM-Verbandes mit dem Titel „Digital Office“ zeigt jedoch sehr anschaulich, dass viele Firmen sich zwar umschauen, aber nicht wirklich viel tun in diesem Bereich. Woran mag das wohl liegen?

Albert Einstein hat schon vor vielen Jahrzehnten eine These dazu aufgestellt: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ Es scheint, viele Unternehmen sind noch in der „Lauerstellung“ und hoffen auf ein Patent-Rezept zur Lösung aller organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Probleme. Doch die digitale Lösung mit nur einem Knopfdruck scheint mehr denn je Utopie zu sein, wie damals der Traum vom papierlosen Büro: Im digitalen Zeitalter wird paradoxerweise mehr gedruckt als jemals zuvor. Hier stellt sich aber die Frage: Was hat die Digitalisierung von wertschöpfenden Prozessen mit Mobilität zu tun? In der Praxis ist die Mobilität das Herzstück allen wirtschaftlichen Handelns, denn früher ging es bei der Globalisierung um eine meist physische Präsenz von Produkten, Dienstleistungen oder Menschen auf der ganzen Welt. Heutzutage können Unternehmen wie Uber oder Airbnb extrem erfolgreich sein, sogar ganz ohne eigene Assets zu besitzen. Digitale Geschäftsmodelle rücken in den Fokus und die nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit und Verfügbarkeit ist auf eine Kernkompetenz dieser Digitalisierungsstrategien zurückzuführen: Mobilität von Prozessen, Personen, Performance und Perspektiven sowie der schnelle und verlustfreie Daten- und Informationsaustausch. Wir können uns physisch (noch) nicht von einem Ort zum anderen teleportieren, dafür können wir dank des Breitband-Internets Information in Sekunden weltweit teilen und Informationen so schneller verteilen als jeder „Flurfunk“.

Es entsteht ein praxiserprobtes Modell basierend auf einem magischen Dreieck. Dieses kann bei Bedarf durch eine vierte Dimension der Psychologie erweitert werden und so entsteht aus einem Dreieck eine Raute – im Englischen als „diamond“ bezeichnet. Und wieder hat ein Anglizismus etwas bewirkt, denn einen Rohdiamanten zu schleifen und die einzelnen Facetten herauszuarbeiten, bis ein funkelnder Brillant entsteht, scheint eine wertschöpfende Aufgabe für jedes Unternehmen zu sein. Denn jede Firma möchte mit der eigenen Leistung „brillieren“ und „brillante“ Ergebnisse erzielen – ein schönes Wortspiel sogar in der eher nüchternen deutschen Sprache.

Was bedeutet also Mobilität im digitalen Zeitalter für eine Organisation, unabhängig aus welcher Branche? Ein Projektbeispiel eines mittelständischen Handwerksbetriebes aus der Bausanierung veranschaulicht Nutzen und Maßnahmen. Das Handwerk ist traditionell eher papierlastig (schmutzige Umgebung, wenig Zeit und schnell eine Notiz auf einem Handzettel gemacht), gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Dokumentation inklusive Fotos zum Beispiel als Nachweise für Versicherungen nach einem Wasser- oder Brandschaden. Der Handwerker ist tendenziell offen für Technik und dennoch sind die Rahmenbedingungen oftmals wenig innovativ, wenn es um den Einsatz von digitalen Helfern im mobilen Einsatz auf der Baustelle geht. Hier kann eine auf den Bedarf maßgeschneiderte Digital-Strategie (eWorker©) helfen, um die analogen und digitalen Prozesse in einem ganzheitlichen und transparenten Prozess abzubilden – mit digitalem Papier und SmartPens, optional in Kombination mit Smartphones und/oder Tablets, um Fotos den Dokumenten automatisch anzufügen. Resultat ist eine einfache und wirtschaftliche Möglichkeit zur mobilen Datenerfassung und elektronischen Bearbeitung mit revisionssicherer Archivierung in einem Dokumenten-Management- System (DMS). Dies ist kein Science-Fiction, sondern erlebbare Realität und schnell einsatzbar.

Viele Firmen sitzen seit Jahren auf einen Rohdiamanten und trauen sich gleichzeitig nicht den ersten Schliff anzusetzen. Ein Diamant ist zwar eines der härtesten Materialen auf diesem Planeten und gleichzeitig kann ein falscher Schnitt das nahezu perfekte Gebilde plötzlich zerbrechen lassen. Es bedarf daher jahrelanger Erfahrung und Fertigkeit einen Diamanten zum Brillanten zu schleifen und deshalb sollten Unternehmen sich einen Experten für den Weg in die mobile Digitalisierung ins Boot holen!

Kontakt

Stefan Odenbach ist Projektleiter im Bereich Digitalisierung am Steinbeis-Transferzentrum Technologie – Organisation – Personal. Das Steinbeis-Unternehmen bietet seinen Kunden die Durchführung von Produktivitätssteigerungs- und Kostensenkungsprogrammen von Unternehmen und Organisationen, Unternehmensanalysen, -bewertungen und –sanierungen, Management und Controlling von Kooperationen, Beteiligungen und Unternehmensverkäufen, Analyse, Bewertung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen sowie Analyse des Controlling-Instrumentariums und der Kosten- und Prozesskostenrechnung von Unternehmen und Organisationen.

Stefan Odenbach
Steinbeis-Transferzentrum Technologie – Organisation – Personal (TOP) (Ravensburg)