Die Zukunft braucht Kooperation

Johann Löhn unterstreicht in Peking die Bedeutung des internationalen Technologietransfers

Wie kann Wissen schneller in marktfähige Innovationen überführt werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich Professor Dr. Dr. h. c. mult. Johann Löhn beim diesjährigen Zhongguancun Forum in Peking. Der Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung nutzte seine Einladung nach China, um Impulse für einen strategischen, internationalen Technologietransfer zu setzen – und um das deutsche Modell des praxisnahen Steinbeis-Transfers vorzustellen. Steinbeis-Partner vor Ort in China ist die SUTM Beijing Co. Ltd.

Das Zhongguancun Forum gilt als ein zentrales Element der chinesischen Innovationsstrategie mit internationaler Ausrichtung. Als geladener Speaker und Gesprächspartner nahm Johann Löhn an mehreren Foren und Diskussionsrunden mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teil. Bereits in seiner Eröffnungsrede betonte er die Notwendigkeit, grenzüberschreitende Innovationsnetzwerke systematisch zu gestalten, um den Transfer technologischer Lösungen effizienter und marktgerechter zu machen.

Der Steinbeis-Ansatz für technologieorientierten Wissenstransfer

Ein zentrales Thema seiner Beiträge war das bei Steinbeis entwickelte Transfermodell, das wirtschaftsnahe Forschung mit unternehmerischem Denken verbindet. Im Rahmen des Zhongguancun Forums stellte Johann Löhn die Prinzipien vor, die das Modell erfolgreich machen: Dezentral organisierte Transferunternehmen, klare Ergebnisorientierung und der enge Schulterschluss mit kleinen und mittleren technologiegetriebenen Unternehmen (KMU). Die vorgestellten Best-Practice-Beispiele wurden im Kontext der deutsch-chinesischen Kooperation diskutiert und auf ihre Anwendbarkeit in unterschiedlichen nationalen Innovationssystemen hin analysiert.

Projektkompetenz als Bildungsprinzip

Auch das Thema Bildung wurde in Peking großgeschrieben. Beim Hochschulforum zur Verwertung von Forschungsergebnissen erläuterte Johann Löhn das Konzept der „Projekt-Kompetenz-Studiengänge“, mit dem die Steinbeis Hochschule wissenschaftliche Weiterbildung und praktische Projektarbeit im Unternehmen verbindet. Der Vorteil: Wissen bleibt nicht abstrakt, sondern wird direkt in wirtschaftliche Wertschöpfung übersetzt – ein Modell, das international zunehmend Beachtung findet.

Dialog mit der jungen Generation

Neben Vorträgen und Diskussionsrunden stand der Austausch mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Programm. Auf dem Internationalen Jugendforum für Innovation warb Johann Löhn für eine gezielte Förderung junger Talente und forderte, ihnen frühzeitig Zugang zu realen Innovationsprozessen zu ermöglichen. Nur so ließen sich kreative Potenziale heben und langfristig internationale Innovationsnetzwerke sichern. Steinbeis sehe es als Kernaufgabe Plattformen zu schaffen, die jungen Fachkräften Zugang zu globalen Technologiemärkten und Innovationsprojekten ermöglichen.

Zum Abschluss seines Besuchs sprach Johann Löhn an der Beijing University of Technology vor einem großen Publikum aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über Technologietransfer und Projektqualifizierung im internationalen Kontext. Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Wie lässt sich Technologietransfer praxisnah gestalten? Welche Rolle spielt Projektarbeit in der Ausbildung? Und wie können deutsche Erfolgsmodelle an lokale Kontexte angepasst werden?

Der deutsch-chinesische Austausch in Peking machte deutlich, wie sehr internationale Zusammenarbeit in der Innovationspolitik an Bedeutung gewinnt. Johann Löhns Engagement steht beispielhaft für eine praxisorientierte, systemisch gedachte Technologiekooperation – und für das Potenzial, das entsteht, wenn Bildung, Forschung und Unternehmertum über Grenzen hinweg vernetzt werden.

Kontakt

Helen Juan Ma (Autorin)
Transferunternehmerin
SUTM Beijing Co. Ltd. (Beijing)

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