Im Gespräch mit Alexandra Fezer und Stefano Sbarbati vom Steinbeis Europa Zentrum
Die Vanguard-Initiative will Innovation und industrielles Wachstum in der EU stärken. Den Ausgangspunkt des Projektes bilden die regionalen Strategien zur intelligenten Spezialisierung: Dies bedeutet eine Konzentration auf bereits vorhandene Stärken einer Region und deren strategische Weiterentwicklung. Innerhalb der Initiative hat das Steinbeis Europa Zentrum zusammen mit der italienischen Region Emilia-Romagna 2020 einen „KI-Piloten“ gestartet. Alexandra Fezer und Stefano Sbarbati, die das Projekt beim Steinbeis Europa Zentrum betreuen, erläutern im Gespräch mit der TRANSFER, worum es dabei geht.
Frau Fezer, welche Ziele verfolgt das KI-Pilotprojekt?
Alexandra Fezer: Wir möchten insbesondere KMU die Möglichkeit bieten, KI in die konkrete Anwendung zu bringen und auf diese Weise Innovationsprozesse in Unternehmen zu beschleunigen. Durch diese wichtige zukunftsorientierte Weichenstellung können die Unternehmen und Forschungseinrichtungen neben schon bestehenden Initiativen und Instrumenten im Land sich an europäischen Förderungen und interregionalen Kooperationen beteiligen und somit einen leichteren Marktzugang erhalten. Diese Initiative ergänzt unser Engagement beim Aufbau und der Vernetzung der europäischen Digital Innovation Hubs mit den relevanten Stakeholdern in Baden-Württemberg.
Herr Sbarbati, wie sieht die Projektumsetzung konkret aus?
Stefano Sbarbati: Das Pilotkonzept ist in Form von Demo- Cases organisiert, mit dem Ziel, die Ergebnisse der im Rahmen des Projekts etablierten Zusammenarbeit dem Markt näher zu bringen. Aktuell unterstützen wir zwei verschiedene Demo-Fälle und sind gerne bereit, unser Portfolio an Demo- Cases zu erweitern und regionale Akteure bei der Anwendung ihres Konzepts zu unterstützen. Das Pilotprojekt konzentriert sich unter anderem auf die Schlüsselthemen Ressourceneffizienz in der Produktion, User Experience, Data Analytics, User Centered Design, AI Enhanced Cyber-Physical Automation und HMI Evolution.
Gibt es bereits konkrete Anwendungsbeispiele?
Alexandra Fezer: Im Moment sind wir mit dem Aufbau eines Demo-Cases beschäftigt, der von Akteuren hier in Baden-Württemberg geleitet wird. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von KI-Anwendungen zur Prozessoptimierung in der Produktion. Gleichzeitig erkunden wir verschiedene Möglichkeiten, mit denen die KI-Anwendungen in KMU in Baden-Württemberg und auch außerhalb unterstützt werden können. Wir prüfen auch die internationalen Fördermöglichkeiten – mit besonderem Augenmerk auf Horizon Europe – und versuchen die Einführung von KI in unseren KMU zu erleichtern, indem wir auch diese Fördermöglichkeiten nutzen.
Vanguard ist eine Initiative der europäischen Politik. Welche Rolle übernimmt das Steinbeis Europa Zentrum in diesem Projekt?
Stefano Sbarbati: Seit vielen Jahren unterstützen wir Forschung und Innovation rund um das Thema künstliche Intelligenz. Neben dem Ziel KI-Innovationen auf den Markt zu bringen ist bei der Vanguard-Initiative insbesondere die interregionale Kooperation in Europa von großer Bedeutung. Als Steinbeis Europa Zentrum bringen wir uns auf europäischer Ebene in die Konzeption und Entwicklung von Forschungs- und Innovations-„Policy“ und Förderinstrumenten ein und begleiten sowohl die Europäische Kommission als auch die Akteure in Baden-Württemberg bei der Implementierung von politischen Vorhaben und Kooperationen. Unsere Mitgliedschaften in unterschiedlichen Initiativen, wie dem Enterprise Europe Network sowie den Digital Innovation Hubs, tragen zur Vernetzung bei.
Kontakt
Alexandra Fezer (Interviewpartnerin)
Mitarbeiterin
Steinbeis Europa Zentrum
Steinbeis 2i GmbH
(Stuttgart/Karlsruhe)
Stefano Sbarbati (Interviewpartner)
Mitarbeiter
Steinbeis Europa Zentrum
Steinbeis 2i GmbH
(Stuttgart/Karlsruhe)