Strategien für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft stehen im Fokus dieser Ausgabe des Steinbeis Transfer-Magazins – und damit die wohl drängendste gesellschaftliche Herausforderung, beispielsweise im Hinblick auf den Klimawandel. Dabei ist das Thema nicht neu, die Steinbeis-Unternehmen haben dessen Bedeutung schon lange erkannt und ihre Schwerpunkte und Aktivitäten entsprechend ausgerichtet. Aber gerade die neueren Entwicklungen, die tragischen Extremwetterereignisse in den südwestlichen Regionen Deutschlands, zeigen der gesamten Gesellschaft in aller Deutlichkeit die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns auf. Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema: nicht nur im Dreiklang Ökologie – Ökonomie – sozio-kulturelle Aspekte, sondern über alle Fachdisziplinen hinweg. Sie kann die notwendigen Transformationsprozesse der erforderlichen Infrastrukturen, sei es aus wirtschaftlicher, technischer oder naturwissenschaftlicher Sicht, vorantreiben.
Mobilitätswende, Energiewende, Rohstoffwende, solche Schlagwörter müssen mit Strategien und Umsetzungskonzepten hinterlegt werden. Im Technologietransfer bedeutet dies, komplexe Systeme zu verstehen und steuern zu können. Nehmen wir das Beispiel der Mobilität: Wir wissen, dass die Mobilität wesentlich zum Klimaschutz beitragen kann, aber auch Siedlungsstrukturen maßgeblich mit beeinflusst. Die Diskussion zur E-Mobilität oder zu alternativen Treibstoffen ist notwendig, aber ohne weiterführende Überlegungen zum Beispiel zur Änderung des Mobilitätsverhaltens, zu angepassten Infrastrukturen oder weiterentwickelten Informationssystemen zu kurz gesprungen. Und letztlich stellt sich auch noch die Frage der Wirtschaftlichkeit.
Diese kurze Betrachtung zeigt doch deutlich, vor welchen Aufgaben wir stehen und welche komplexen Lösungen gefordert sind. Trotz aller bedrohlichen Entwicklungen bieten diese Aufgaben eine Reihe von Chancen und Möglichkeiten, Lösungsansätze zu erarbeiten und auch künftig nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu betreiben. Diese Transformationsprozesse werden nicht einfach, wenn man Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig aufstellen will. Transformation bedeutet eben auch, sich von lieb gewonnenen Aspekten zu verabschieden und sich für eine Zukunft zu öffnen, die derzeitigen und vor allem auch künftigen Generationen ein Leben in einer lebenswerten Umgebung ermöglicht.
Die Beiträge der aktuellen TRANSFER machen deutlich, dass sich die Projekte im Steinbeis-Verbund den gesellschaftlichen Herausforderungen in diesem Sinne schon lange angenommen haben und sowohl strategische Handlungsweisen als auch Detaillösungen zu einzelnen Problemstellungen liefern können. Das ist der richtige Weg, wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass der weitaus größere Teil des Weges noch vor uns liegt. Die anstehenden Aufgaben sind vielfältig und umfassend, lassen Sie uns diesen Weg weiter mit aller Kraft beschreiten.
Ihr Markus Stöckner
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner (Autor)
Professor Dr.-Ing. Markus Stöckner ist Unternehmer am Steinbeis-Transferzentrum Infrastrukturmanagement im Verkehrswesen in Karlsruhe.
Als Professor an der Hochschule Karlsruhe lehrt und forscht er an der Fakultät für Architektur und Bauwesen und am Institut für Verkehr und Infrastruktur.
Steinbeis-Transferzentrum Infrastrukturmanagement im Verkehrswesen (IMV) (Karlsruhe)