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InConnect: Wie ein Index Kooperationsnutzen sichtbar macht

Steinbeis analysiert in Forschungskooperationen die Faktoren für erfolgreiche Innovationen und Wertschöpfung aus Kooperationen

Der Gedanke der Vernetzung und der Kooperation ist eine wichtige Grundlage für die Entstehung erfolgreicher Innovationen. In einer Zeit, in der für die Entwicklung neuer Technologien zunehmend interdisziplinäres Know-how erforderlich ist, kommt kaum eine Geschäftstätigkeit ohne diesen Gedanken aus. Doch erst das Management der Kernfragen „wie“, „mit wem“ und „zu welchem Zeitpunkt“ macht aus Networking erfolgreiche Kooperationen, die die Innovationskraft stärken und Wertschöpfung in Netzwerken ermöglichen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der entstehende Transferprozess zwischen den Beteiligten: Die sich über Forschungsprojekte zwischen Hochschulen und Unternehmen entwickelnden Netzwerke und die aus erfolgreichen Kooperationen abgeleiteten Best Practices führen zu einer Stärkung der Innovationsfähigkeit der Beteiligten. Das zeigt sich auf der Mikroebene der einzelnen Akteure wie auch auf der Makroebene in der Vernetzung zwischen Regionen. Vor diesem Hintergrund hat ein Team der Steinbeis 2i GmbH und der STASA Steinbeis Angewandte Systemanalyse GmbH den Kooperationsindex InConnect entwickelt.

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InConnect enthält detaillierte Daten zu Forschungsprojekten aus dem europäischen Horizont-2020-Programm und nationalen Förderprogrammen verschiedener Ministerien (BMBF, BMWi, BMU, BMVI). Damit werden die wesentlichen kooperationsbasierten Forschungsaktivitäten auf europäischer wie auf nationaler Ebene in Deutschland abgebildet.

In InConnect fließen auf der Mikroebene insbesondere Daten konkreter Kooperationsnetzwerke, Förderbeträge und Themen der Forschungsprojekte ein, die zu aussagekräftigen Kennzahlen zur regionalen und überregionalen Kooperationsverflechtung zusammengefasst werden. Über die Kennzahlen wird die Mikroebene der Projekte und Akteure mit der regionalen Makroebene verbunden, sodass regionale wie überregionale Kooperationsverflechtungen transparent dargestellt werden können. Darüber hinaus verknüpft InConnect die Daten aus Kooperationsnetzwerken mit sozioökonomischen Kennzahlen. Dadurch werden Vergleiche und Benchmarkanalysen zwischen Regionen wie auch Institutionen möglich, die dem differenzierten Einfluss von Kooperation auf die Entstehung von Innovationen Rechnung tragen. Die interaktive und transparente Visualisierung der Indikatoren des Index in einem Software-Tool macht fundierte Einblicke in die Kooperationsmerkmale unterschiedlicher Akteure und der entsprechend relevanten Indikatoren auf regionaler Ebene möglich.

Im Fokus: Geschäftsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und dem Vereinigten Königreich

Seit der Vorstellung des Index 2019 wurde das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten von InConnect bereits in mehreren Projekten erfolgreich eingesetzt, beispielsweise in der Studie „Gemeinsam stärker – Stronger together: Erfolgreiche Geschäftsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und dem Vereinigten Königreich“, die die Steinbeis 2i GmbH im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg im Herbst 2020 veröffentlicht hat. Mit dem Kooperationsindex wurden bestehende Kooperationen im Rahmen von strategischen Innovationsbereichen identifiziert und somit die jeweiligen Stärken und komplementären Kompetenzen der beiden Wirtschaftsregionen aufgezeigt. Dadurch konnten Branchen und Themen identifiziert werden, die ein großes Potenzial für Kooperationen zwischen Baden-Württemberg und dem Vereinigten Königreich haben, aber auch die Kooperationsaktivitäten einzelner Organisationen konnten beleuchtet und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

So ergab die Analyse des Querschnittsthemas „Automatisierung und Robotik“, dass es bereits zahlreiche Kooperationsaktivitäten zwischen Baden-Württemberg und dem Vereinigten Königreich gibt: 92 baden-württembergische und britische Institutionen kooperieren in 36 Projekten in diesem Bereich, wobei zahlreiche Institutionen in mehreren Projekten aktiv sind. In Baden-Württemberg sind acht KMU, 14 Großunternehmen, zwei Städte und zehn Forschungseinrichtungen involviert. Regionale Schwerpunkte liegen im Raum Stuttgart sowie in den Städten Ulm, Karlsruhe und Heidelberg. Im Vereinigten Königreich sind 22 KMU, elf Großunternehmen, eine Stadt und 23 Universitäten/Forschungseinrichtungen aktiv.

Im Fokus: F&E-Kooperationen von Universitäten

Ein weiteres Praxisbeispiel für den Einsatz des interaktiven Tools InConnect ist die Analyse des „FuE-Kooperationsökosystems“, die die Steinbeis 2i für Universitäten anbietet und bereits erfolgreich durchgeführt hat. Damit verbunden sind vielfältige Ziele: Zum einen liefert die Analyse eine strukturierte und transparente Übersicht über die Anzahl, die regionalen und thematischen Schwerpunkte öffentlich geförderter Projekte, beispielsweise mithilfe von Heatmaps. Zusätzlich werden wesentliche Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft aufgezeigt und schließlich kann ein Benchmarking zu Projektbeteiligungen und -themen mit ausgewählten Universitäten im europäischen Ausland erstellt werden.

Auf diese Weise aufbereitete Inhalte können dazu anregen, die Ergebnisse in einen internen Strategieprozess einfließen zu lassen, um sich bei der Akquisition öffentlicher Fördergelder strategischer aufzustellen. Dazu gehören die gezieltere Auswahl von Projektthemen und Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft – das kann die Erfolgsquote bei der Beantragung öffentlicher Fördergelder positiv beeinflussen.

Der Kooperationsindex InConnect bietet somit für verschiedene Akteure, wie Forschungseinrichtungen, Unternehmen und politische Entscheidungsträger, ein großes Potenzial für die Analyse und zukünftige Ausrichtung im Hinblick auf erfolgreiche Kooperationen in innovativen Projekten.


Weitere Infos zu InConnect finden Sie unter www.steinbeis.de/inconnect


 

Kontakt

Interesse an einer Analyse mit InConnect? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!


Dr. Philipp Liedl (Autor)
Geschäftsführer
STASA Steinbeis Angewandte Systemanalyse GmbH (Stuttgart)
www.stasa.de

Dr. Jonathan Loeffler (Autor)
Geschäftsführer
Steinbeis 2i GmbH (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

Kim Schwarz (Autorin)
Mitarbeiterin
STASA Steinbeis Angewandte Systemanalyse GmbH (Stuttgart)
www.stasa.de

Hartmut Welck (Autor)
Senior Project Manager
Bioökonomie, Ernährung, industrielle Biotechnologie und Innovationsmanagement
Steinbeis 2i GmbH (Stuttgart)
www.steinbeis-europa.de

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