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Entscheidend ist Vertrauen

Das Digital Trust Forum fördert das Vertrauen in digitale Lösungen für physische Assets

Mit einer steigenden Anzahl an intelligenten, vernetzten Produkten in unserer digitalen Welt wird der Aspekt der generierten Daten und deren Nutzung immer relevanter. Insbesondere die rasanten Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) und beim Internet der Dinge (IoT) sorgen nicht nur für Begeisterung, sondern auch für Bedenken. Sicherheit und Datenschutz müssen gewährleistet sein, um eine hohe (Nutzungs-)Akzeptanz und Vertrauen bei allen Beteiligten zu erreichen. Das Digital Trust Forum (DTF) bringt Vertreter der relevanten Interessengruppen zusammen und trägt dazu bei, dass Endnutzer ein hohes Maß an (digitalem) Vertrauen in KI- und IoT-Lösungen entwickeln. Das Ferdinand-Steinbeis-Institut hostet die Plattform als neutraler und gemeinnütziger Vermittler.

Der Grundstein des Digital Trust Forums wurde im Mai 2019 mit seiner Gründung und Unterstützung durch elf Organisationen gelegt. Seitdem verfolgt es die Vision, Vertrauen in digitale Lösungen zu fördern. Um dies zu erreichen agiert das DTF als globale, offene und unabhängige Initiative auf internationaler Ebene und bringt Hersteller, OEMs, IT/OT-Anbieter und verwandte Organisationen zusammen. Es verfolgt das Ziel, dass Endnutzer ein anhaltend hohes Maß an Vertrauen in KI- und IoT-basierte Lösungen entwickeln, da nur in einem solchen vertrauenswürdigen Umfeld neue Lösungen weiterhin neue Kunden und Nutzer anziehen können. Die proaktive Rolle spiegelt sich folgerichtig darin wider, Vertrauensrichtlinien einerseits explizit mit den beteiligten Partnern zu definieren und andererseits transparent und somit nachvollziehbar zu gestalten. Die Notwendigkeit von klar definierten Verantwortlichkeiten und von Governance bildet zukünftig aufgrund der rasanten Fortschritte in den Bereichen künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge die Grundlage für das Vertrauen in das Zusammenspiel aus KI und IoT. Mit diesem setzt sich das DTF in Wirtschaft und Wissenschaft intensiv auseinander.

Pilot- und Standardisierungsprojekte mit dem DTF

Neben der Definition von Vertrauensrichtlinien und Referenzarchitekturen initiiert das Digital Trust Forum Pilot- und Standardisierungsprojekte. Eine DTF-Projektinitiative ist beispielsweise die Trusted OTA-Update Challenge. OTA steht für over-the-air und ermöglicht kontaktlose Software- und Firmware-Updates für Fahrzeuge, Anlagen und Geräte in der Realwirtschaft. Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten für digitale Services, aber auch neue Risiken.

Eine weitere DTF-Projektinitiative fokussiert sich auf die Absicherung von Vertrauen in 5G Private Networks, was für viele Telekommunikationsanbieter und ihre Kunden ein wichtiges Thema ist. Koordiniert und organisiert werden solche Projektinitiativen durch die verschiedenen Ausschüsse und Arbeitsgruppen innerhalb des Digital Trust Forums. Das DTF tritt dabei als unabhängige und selbstverwaltete Organisation auf und wird vom Ferdinand-Steinbeis-Institut als neutraler Vermittler gehostet. Strategy und Steering Committee geben mit ihrer jeweiligen Besetzung die strategische und operative Richtung vor, sich abzeichnende Trends in Bezug auf Standardisierungen, Open Source und Allianzen werden durch die Unternehmensvertreter aus der „Ökosystem-Praxis“ aufgenommen und verfolgt. Ergänzt werden ihre Beobachtungen durch die Beiträge der Trusted Manufacturing Work Group (WG), Trusted Products WG, Trusted Cloud und AIoT WG sowie der Digital Trust Infrastructure WG.

Das Digital Trust Forum selbst unterhält rege Kontakte zur Europäischen Union (EU) und ist offiziell im EU Transparency Register als Non-Profit-Organisation eingetragen. Die EU-Kommissarin Mariya Gabriel nimmt regelmäßig als Gast an den DTF-Foren teil. Dabei betonte sie, dass Digital Trust ein essenzieller Wert in demokratischen Gesellschaften sei, zu dem das DTF einen wichtigen Beitrag leiste.

Kontakt

Dr. Dirk Slama (Autor)
Senior Research Fellow
Ferdinand-Steinbeis-Institut Heilbronn
www.ferdinand-steinbeis-institut.de

Dr. Daniel Werth (Autor)
Senior Research Fellow
Ferdinand-Steinbeis-Institut Heilbronn
www.ferdinand-steinbeis-institut.de

Tanja Würthner (Autorin)
Research Assistant
Ferdinand-Steinbeis-Institut Heilbronn
www.ferdinand-steinbeis-institut.de