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INCONNECT: INNOVATION BRAUCHT KOOPERATION!

Ein Steinbeis Kooperationsindex analysiert das Potenzial von Kooperationen

Innovationen entstehen im Austausch und im Miteinander. Dafür sind Vernetzung und Kooperation wichtige Grundlagen. Wertschöpfung in Netzwerken gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Kooperationen und der dadurch entstehende Transferprozess zwischen den Beteiligten sind wesentliche Voraussetzungen für Wertschöpfung. Kaum eine Geschäftstätigkeit kommt heute ohne diese Voraussetzungen aus, doch eine Garantie für Erfolg ist damit noch nicht gegeben. Um sich im Hinblick auf Kooperationen besser aufstellen zu können, ist es deshalb sowohl als Region als auch als Unternehmen essentiell, die eigenen Eigenschaften im Hinblick auf Kooperation und Innovation detailliert zu betrachten. Zudem helfen systematische Vergleiche der Kooperationsstärken verschiedener Regionen und Unternehmen und entsprechende Analysen, um Erfolgsfaktoren zu identifizieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Als unterstützendes Analyse-Tool haben die Steinbeis 2i GmbH und die STASA Steinbeis Angewandte Systemanalyse GmbH daher den Kooperationsindex InConnect entwickelt.

Erst das Management der Faktoren „Wie – mit wem – zu welchem Zeitpunkt“ macht aus Networking erfolgreiche Kooperationen, die die Innovationskraft stärken können. Zwar müssen Strategien entwickelt werden, zugleich sollten Organisationen aber offen für Unvorhersehbares und Überraschendes sein. Open Innovation ist in den letzten Jahren auch in diesem Zusammenhang zu einem Schlüsselbegriff geworden. Sie erfordert die Abkehr von etablierten, internen Innovationsprozessen hin zu einer gezielten Öffnung und Einbeziehung externer Partner. Die genauen Eigenschaften einer Kooperation entscheiden allerdings darüber, ob diese einen positiven Effekt auf Innovationen hat. Dafür ist beispielsweise entscheidend, dass Kooperationen sowohl regional als auch überregional bestehen (Broekel, et al., 2010). Zudem steigt mit der Anzahl der Partner in F&E-Kooperationen auch die Wahrscheinlichkeit, dass neue Produkte realisiert werden (Becker & Dietz, 2004).

WAS ZEICHNET INCONNECT AUS?

Der von Steinbeis 2i und STASA entwickelte Kooperationsindex InConnect ist der erste Index, der sich speziell Kooperationsmerkmalen im Hinblick auf Innovation widmet. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Kooperation und Innovation hat das Projektteam relevante Kennzahlen ausgewählt, und mit einem eigens entwickelten Rechenverfahren zu aussagekräftigen Indikatoren im InConnect Index zusammengefasst. InConnect erlaubt die Herausarbeitung von innovationsfördernden Merkmalen von Kooperationen auf verschiedenen Ebenen und liefert für unterschiedliche Akteure Perspektiven zur Entwicklung von Mehrwerten aus Kooperationsaktivitäten. Auf dieser Basis können Verbesserungspotenziale von Kooperationen für Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und Regionen sichtbar gemacht werden, die sich positiv auf die Entwicklung von Innovationen auswirken. Daneben können über das Tool gezielte Benchmarkanalysen durchgeführt werden.

InConnect ist aus vier Kategorien aufgebaut und gewährleistet damit die detaillierte Betrachtung der Kooperationsund Innovationseigenschaften. Diese Kategorien bilden sowohl Rahmenbedingungen als auch konkrete Kooperationen ab. Die Kooperationen sind in drei Kategorien aufgeteilt, um Kooperation zwischen Unternehmen und Wissenschaft, Unternehmen selbst und zwischen Institutionen aus dem Bereich Wissenschaft zu unterscheiden. Für jede einzelne dieser Kategorien werden mehrere Sub-Indikatoren berechnet und visualisiert.

Ein wichtiges Element des InConnect Index sind Kooperationsnetzwerke innerhalb von Forschungsprojekten. Damit werden potenzielle zukünftige Entwicklungen aufgezeigt, die sich durch die kooperative Forschung ergeben können. Über die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen in Forschungsprojekten werden Kooperationsnetzwerke sichtbar, die das Entstehen neuer Innovationen befördern können.

Durch die Verknüpfung regionaler Indikatoren mit Primärdaten einzelner Akteure in Kooperationsnetzwerken werden gezielte Analysen von Kooperationsmerkmalen auf regionaler Ebene möglich. Die interaktive und transparente Visual isierung der Indikatoren des Index in einem Sof tware-Tool erlaubt fundier te Einblicke in die Kooperationsmerk- male unterschiedlicher Akteure sowie ergebnisorientierte Analysen auf geografischer wie auch abstrakter Ebene. Die Stärken des Index bestehen darin, Kooperation und Innovation systematisch anhand verschiedener Quellen und Blickwinkel im Detail zu betrachten und länderübergreifende Vergleiche zu ermöglichen. Dabei unterstützt den User auch die interaktive grafische Darstellung.

 

Zusammensetzung des InConnect Gesamtindikators

 

WIE PROFITIEREN SIE VON INCONNECT?

Die Nutzung des Kooperationsindex kann die Innovationskraft stärken, weil relevante Kooperationen, aus denen tatsächlich Innovationen hervorgehen, gezielt gefördert werden können. Der Index erleichtert außerdem die Nutzen- Aufwand-Abwägung für Kooperationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kooperationsindex zukunftsgerichtet ist: Denn Kooperationen, insbesondere in Forschungsprojekten, weisen immer in die Zukunft – aus ihnen werden erst nach Monaten oder Jahren Innovationen entstehen. Durch die Visualisierung des Index können zudem verschiedenste Aspekte von Kooperation und Innovation so aufbereitet werden, dass intuitiv und transparent Rückschlüsse aus den Daten gezogen werden können. InConnect ist somit für jede Organisation interessant, um den Mehrwert von Kooperationen zu steigern. Durch Benchmark-Analysen im privatwirtschaftlichen wie im wissenschaftlichen Bereich kann auf Basis des Index in Detailanalysen die eigene Organisation mit anderen Einrichtungen und Unternehmen verglichen werden. Der Index hilft außerdem, aktive bereits kooperierende und interessante Partner zu finden, um so die Entwicklung von Innovationen zu verbessern und zu beschleunigen sowie neue Produkte und Aktivitäten zu entwickeln. Für Organisationen der öffentlichen Hand sind besonders die regionalen Vergleiche interessant, die mit dem InConnect Index erstellt werden können. Durch die einzigartige Verknüpfung sozioökonomischer Kennzahlen mit Kooperationsnetzwerken unterstützt der Index bei der Strategieentwicklung zur Kooperations- und Innovationsförderung.

 

Interaktives Tool zur Visualisierung und Analyse des InConnect Index

 

MAX SYRBE-SYMPOSIUM STELLT INCONNECT VOR

Der Index wurde erstmals im Rahmen des Max Syrbe-Symposiums der Steinbeis- Stiftung am 25. Juni von Dr. Jonathan Loeffler (Steinbeis 2i GmbH) und Dr. Philipp Liedl (STASA Steinbeis Angewandte Systemanalyse GmbH) im Literaturhaus Stuttgart vor mehr als 80 interessier ten Tei lnehmern vorgestellt. Die Keynote von Prof. Dr. Johannes Glückler (Universität Heidelberg) zeigte einprägsam den Wert von Kooperationsnetzwerken. Die Brücke von der Theorie in die Praxis schlug Moderatorin Dr. Marlene Gottwald (Ferdinand-Steinbeis-Institut) dann in einer Talkrunde, in der gemeinsam mit den ersten Pilotkunden des Index über Erfahrungen, Möglichkeiten sowie die Herausforderungen von erfolgreichen Kooperationen diskutiert wurde.