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Die Lösung: kombiniert statt Standard!

SHB-Studentin evaluiert Vor- und Nachteile von kombinierten Tiefdruckzylindern in der Fertigung

Zwei Drittel der deutschen Verpackungsmittelhersteller sagen von sich selbst, dass sie dem Druck ausländischer Wettbewerber im heimischen Markt ausgesetzt sind. Ausländische Unternehmen ziehen mit einer steigenden Produktqualität und deutlich verbesserter Liefertreue nach, weshalb deutsche Verpackungsmittelhersteller sich mit einer verschärften Wettbewerbssituation konfrontiert sehen. Grund genug für den erfolgreichen Verpackungsmittelhersteller Huhtamaki Flexible Packaging Germany GmbH & Co. KG aktiv zu werden, um den vielfältigen und differenzierten Kundenbedürfnissen innerhalb des verschärften Wettbewerbsumfelds gerecht zu werden. Sabrina Guggemos hat sich dieser Herausforderung im Rahmen ihres Bachelor-Studiums an der School of Management and Technology (SMT) der Steinbeis- Hochschule Berlin angenommen.

Neben den veränderten Marktfaktoren war die negative Rückmeldung des Pilotkunden auf die aktuellen Preise zentraler Auslöser für Huhtamaki Flexible Packaging Germany, sich konkret mit der Kostenreduktion des Fertigungsverfahrens im Tiefdruck zu befassen. Sabrina Guggemos nahm sich in ihrem studienbegleitenden Projekt vor, die Vor- und Nachteile von kombinierten Tiefdruckzylindern bei der Fertigung zu evaluieren. Ziel der Studentin war es zunächst, die technische Umsetzbarkeit eines kombinierten Tiefdruckzylinders für den Kunden zu belegen. Daneben konnte Sabrina Guggemos zeigen, dass die Fertigung mit Kombizylindern im Vergleich zum Standardverfahren für Huhtamaki Flexible Packaging Germany effizienter ist.

Zu Beginn des Projektes analysierte Sabrina Guggemos, wie sich die Marktfaktoren in der Verpackungsmittelbranche verändert haben. Diese Grundlage bestätigte sie in ihrem Ansatz, dass kombinierte Tiefdruckzylinder eine Lösung für die Preisproblematik darstellten. Wesentlicher Teil der Projektarbeit war die kontinuierliche Dokumentation und Kommunikation mit den Teamkollegen. Sabrina Guggemos dokumentierte den konkreten Projektverlauf in seinen Projektphasen und bewertete ihn im Anschluss daran. Gleich zu Beginn des Projekts stellte sie ein Projektteam zusammen, in dem Experten verschiedener Fachabteilungen ihre Anforderungen an das Projekt einbrachten. In wöchentlichen Meetings mit allen Projektmitgliedern kristallisierte sich als zentrale Aufgabe die Definition aller Möglichkeiten und Herausforderungen für kombinierte Zylinder heraus. Nach einer ersten Testproduktion konnte das Team eine Kostenbewertung vornehmen, eine zweite Testproduktion bestätigte die Ergebnisse der ersten.

Die Fertigung mit kombinierten Tiefdruckzylindern stellt eine Reaktion von Huhtamaki Flexible Packaging Germany auf den Trend kleiner werdender Losgrößen dar. Vergleicht man die Fertigung der Produkte im Standardverfahren mit der Fertigung im Kombidruck, zeigt sich, dass Sabrina Guggemos die Kostensituation beim Pilotkunden mit der Umsetzung kombinierter Zylinder im Projektverlauf verbessern konnte. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse kann dieses Modell der Kombizylinder nun auch auf andere Kunden und Segmente von Huhtamaki Flexible Packaging Germany ausgeweitet werden. Die positiven Erfahrungen während des Projektverlaufs beim Pilotkunden führten außerdem dazu, dass parallel bereits das nächste Projekt mit einem Großkunden gestartet wurde. Auch hier ist die Einführung kombinierter Tiefdruckzylinder für dessen Produkte auf lange Sicht angedacht, um Kosteneinsparungen erzielen zu können.