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Liebe Leserinnen und Leser,

Gesellschaft und Arbeitswelten verändern sich – angetrieben durch eine zunehmende Vernetzung von Prozessen, Werkzeugen und Inhalten. Dies kann Querdenken und Querschauen vereinfachen, aber nur dann wenn die Vernetzung quer über Branchen und Kompetenzgrenzen hinweg führt und die Akteure fähig und interessiert sind, ihr angestammtes Terrain zu verlassen.

„Transfer Visions into Business“ ist das Leitmotiv von Steinbeis im unternehmerischen Technologietransfer. Visionen für die Gesellschaft und die Arbeitswelt von morgen weisen auf Lösungen, die möglicherweise heute noch nicht da, noch nicht denkbar sind – es sei denn wir denken quer.

Querdenken ist originell, führt auf neue Felder und lässt Assoziationen und Gedankensprünge zu. Alles scheint möglich! Manchmal mit unbekanntem Ausgang. Es gilt, Rahmenbedingungen nicht als gegeben hinzunehmen, sondern bewusst andere Herangehensweisen zu wählen. Solch ein laterales Denken wird im Vergleich zum linearen Denken nicht immer gleich verstanden oder akzeptiert. Es ist ein Denken gegen den Strom.

Wenn wir von Zukunft reden, dann denken wir nicht nur an Trends und Vorhersagen, die vielleicht und häufig sogar nicht eintreffen. Sondern wir denken quer! Querdenken erfindet und gestaltet die Zukunft, nutzt die neuen technologischen Möglichkeiten um die Welt zu erschaffen, in der es sich zu leben lohnt.

Andere Sichtweisen beleben das Geschäft – auch wenn sie manchmal zunächst wie Bremsen wirken. Innovationssprünge entstehen vor allem im zufälligen oder bewussten Zusammentreffen verschiedenster neuer und bekannter technologischer Entwicklungen. Die Kunst besteht darin, in diesem Prozess Bedarfe und Wünsche der unterschiedlichsten Zielgruppen mit aufzunehmen. Die Zielgruppe nicht als einheitlich Ganzes zu sehen, sondern die Unterschiedlichkeiten wahrzunehmen – auch das ist Querdenken.

Ein radikales Querdenken erfordert stets das Auflösen bewährter Muster und Methoden. Freiraum in den Köpfen und ein spielerischer Umgang mit Informationen befördern unsere Kreativität. Kunst oder Literatur können Impulse liefern, Fantasie kann zur Ideenquelle für Innovation werden.

In der unternehmerischen Praxis gilt es, Entrepreneurship, Neugier und Fantasie zuzulassen und neue Kompetenzen einzubinden. Werden Impulse aus den Spielfeldern der Wissenschaft, aber auch aus Fiktion entdeckt und vernetzt, entstehen Querschöpfungsketten mit neuen Akteuren und unterschiedlichsten Expertisen.

Diese Querschöpfung ist auch Ziel der neuen Initiative im Steinbeis-Verbund „Die andere Sicht auf das Innovieren“. Mit anderen Formaten und neuen Zugängen wollen wir die Grenzen zwischen Fachbereichen aufbrechen und neue Wege im Transfer von Wissen in den Markt bahnen. Gestartet mit einem Buch, das erstmals eindrucksvoll auf einer Veranstaltung in der Stuttgarter Staatsgalerie vorgestellt wurde, werden zunächst Transferkompetenzen von Frauen im Steinbeis-Verbund sichtbar gemacht und schließlich zu neuen Querschöpfungsketten vernetzt, in denen neben technologischen auch kreative und gesellschaftsrelevante Kompetenzen eingebunden werden.

In der täglichen Praxis braucht es dazu auch etwas Mut. Es reicht nicht, Räume oder Stockwerke im Unternehmen neu zu möblieren und mit kreativem Werkzeug auszustatten. Es gilt, neue Denkmuster zuzulassen.

Lassen Sie uns den lebendigen und mutigen Austausch pflegen und kreativ eine Zukunft gestalten, die für uns und kommende Generationen lebenswert ist.

Wir wünschen Ihnen viele Impulse bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe der TRANSFER: Schöpfen und verketten Sie QUER!

Ihre
Dr. Petra Püchner & Beate Wittkopp