Der Transferpreis der Steinbeis-Stiftung zeichnet ein zukunftsweisendes Kooperationsprojekt im Bereich der Intralogistik aus
Den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung – Löhn-Preis erhält in diesem Jahr das Ferdinand-Steinbeis-Institut (FSTI) gemeinsam mit den Partnerunternehmen Leadec FM BV & Co. KG, Liebherr-Hydraulikbagger GmbH und Sick AG für das Projekt „New Mittelstand: Digitale Plattform Transport (DPT)“. Die Auszeichnung würdigt das gemeinsam entwickelte innovative Geschäftsmodell auf Basis digitaler Zwillinge und kooperativer Datenräume im Bereich der Intralogistik.
Die Preisverleihung fand am 25. Juli 2025 im Rahmen des Steinbeis-Campus-Events, dem jährlichen Netzwerk-Event des Steinbeis-Verbunds, statt. Vor rund 200 geladenen Gästen nahmen die Geschäftsführer der Projektpartner stellvertretend für das erfolgreiche Projektteam den Preis aus den Händen der Jury um den Steinbeis-Kuratoriumsvorsitzenden Dr.-Ing. Leonhard Vilser entgegen. Der Preis ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr bereits zum 19. Mal verliehen. Er wurde 2004 zur Würdigung der Leistungen von Professor Dr. Dr. h. c. mult. Johann Löhn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Steinbeis-Stiftung und heutiger Ehrenkurator, ins Leben gerufen.
Das ausgezeichnete Projekt „New Mittelstand: Digitale Plattform Transport (DPT) – Von der Pilotierung in die Skalierung kooperativer Geschäftsmodelle“ steht exemplarisch für den Ansatz des FSTI, Forschung und Anwendung als integrierten Prozess zu gestalten – ein Paradigmenwechsel im Technologietransfer. Ziel war es, ein kooperatives Geschäftsmodell in der Intralogistik zu entwickeln und zu pilotieren. Ausgangspunkt war die Frage, wie sich der Industrial Service im Kontext der Digitalisierung – insbesondere durch IoT, digitale Zwillinge und KI – verändert und wie ein cyber-physisches Geschäftsmodell auf dieser Grundlage gestaltet werden kann.
Kooperativ, innovativ, erfolgreich
Im Rahmen des Projekts entstand die LLS Logistik GmbH – ein neues Ökosystem der Partner Leadec FM BV & Co. KG, Liebherr-Hydraulikbagger GmbH und Sick AG unter der Leitung des Ferdinand-Steinbeis-Instituts. Das Konsortium bietet ein auf digitalen Zwillingen von Gabelstaplern basierendes, kooperatives Leistungsbündel für den innerbetrieblichen Transport an – eine Lösung, der ein großes Marktpotenzial und eine hohe Tragfähigkeit attestiert wurden. Die LLS Logistik GmbH fungiert als skalierbare Projektgesellschaft, die es den Partnern ermöglicht, mit geringen Einstiegshürden gemeinsam am Markt zu agieren. Sie ist ein praktisches Beispiel für den „New Mittelstand“: kooperativ, digital und wachstumsorientiert.
Ausschlaggebend für den Erfolg des Projekts sind Interdisziplinarität, ein kultureller Wandel in etablierten Unternehmen sowie das aktive Schließen der (Transfer-)Lücke von der Idee zur Umsetzung. Das Projekt zeigt mittelständischen Unternehmen, wie anhand geteilter Kompetenzen und kooperativer Wertschöpfung mithilfe neuer Geschäftsmodelle eine Neupositionierung und somit Innovation im Ökosystem ermöglicht werden kann. Die LLS Logistik GmbH erzielt bereits nachhaltige Umsätze und gewinnt Kunden – ein Beleg für den erfolgreichen unternehmerischen Transfer. Es folgt nun die Phase der Skalierung, Ziele sind unter anderem der Ausbau der Leistungsbündel sowie die Entwicklung neuer Lösungen im Bereich der Intralogistik im Rahmen von Use Cases.
Die Jury des Löhn-Preises betont, dass das Projekt vorbildhaft die Kernphilosophie von Steinbeis in weiterentwickelter Form widerspiegelt: ein integrierter Prozess aus Forschung, Transfer und Anwendung. Das hohe Transfer- und Multiplikationspotenzial der realisierten Pilotanwendung zeigt sich in der erfolgreichen Umsetzung gemeinsamer Erkenntnisse der vielfältigen Partner.
Weitere Informationen zum Transferpreis finden Sie hier: www.loehn-preis.de [1]
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://ferdinand-steinbeis-institut.de/case_study/dpt_lls/ [2]
„Digitale Technologien entfalten ihre volle Kraft erst dort, wo verschiedene Partner zusammenarbeiten und neue Geschäftsmodelle entstehen. So wird der Industrieservice vom reaktiven Helfer zum proaktiven Wertschöpfer. Es ist uns gemeinsam gelungen, wissenschaftliche Erkenntnisse in ein konkretes digitales Geschäftsmodell umzusetzen, das unsere bisherigen Fähigkeiten nutzt und uns neue Möglichkeiten eröffnet.“
Alexander Bonk, Senior Vice President Operations Germany, Leadec Management Central Europe„Es ist beeindruckend zu erfahren, wie ein methodisch und wissenschaftlich gut organisiertes Ökosystem mit den richtigen Partnern Wirkung zeigt. Die mit dem FSTI und den Experten von Leadec, Sick und Liebherr umgesetzte ‚Digitale Plattform Transport’ stiftet im realen betrieblichen Umfeld digitale Innovation, generiert unmittelbaren Nutzen und motiviert alle Mitarbeitenden zu Höchstleistungen.
Dem FSTI ist es ausgezeichnet gelungen, ein Umfeld über die gesamte Projektlaufzeit zu schaffen und anzupassen, das einen schnellen und pragmatischen Fortschritt ermöglicht. Gleichzeitig entwickelt
sich aus diesem Reallabor mit seiner offenen Systemarchitektur auch eine gute Ausgangsbasis zur Skalierung der neuen digitalen Services im gesamten Unternehmen.“
Michael Messer, Geschäftsführer Produktion, Liebherr-Hydraulikbagger GmbH„Die erfolgreiche Zusammenarbeit im Projekt ist getrieben vom umfangreichen Netzwerk und den Kontakten des Ferdinand-Steinbeis-Instituts, sodass bei jeder neuen Herausforderung eine pragmatische und schnelle Lösung gefunden wird. Dies ermöglicht eine praxisorientierte Umsetzung der Erkenntnisse und schlägt sich letztlich in echtem Geschäft und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Partner nieder.”
Christoph Müller, Senior Vice President Integrated Automation, SICK AG