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Nachhaltigkeit: ein Wettbewerbs­vorteil im Mittelstand

Die Steinbeis Consulting Group unterstützt Hofmann Global auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft

Der deutsche Mittelstand steht vor großen Herausforderungen: Neben Digitalisierung und Fachkräftemangel rückt Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus der Unternehmen. Das umfasst nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Aspekte. Unternehmen, die sich frühzeitig damit auseinandersetzen, sichern ihre Zukunftsfähigkeit und erschließen Wettbewerbsvorteile. Die Steinbeis Consulting Group Nachhaltigkeit hat den Auswucht-Spezialisten Hofmann Global aus dem hessischen Pfungstadt auf seinem Weg unterstützt.

Kriterien des VSME-Standards im Überblick

 

Die Hofmann Mess- und Auswuchttechnik GmbH & Co. KG, kurz Hofmann Global, ist ein international agierendes mittelständisches Unternehmen, das seit Jahrzehnten für Präzision und Innovation in der Auswuchttechnik steht. Wie viele produzierende Unternehmen sieht sich Hofmann Global mit steigenden Anforderungen an die eigene Nachhaltigkeit konfrontiert – sowohl durch gesetzliche Vorgaben als auch durch die Erwartungen wichtiger Kunden: Sie fordern zunehmend Transparenz zu CO₂-Emissionen, sozialen Kennzahlen und Aspekten der Lieferkette. Gleichzeitig bleibt die Notwendigkeit, Kosten zu senken und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, ein zentrales Anliegen.

Gemeinsam mit der interdisziplinär aufgestellten Steinbeis Consulting Group Nachhaltigkeit hat Hofmann Global ein Nachhaltigkeitsprojekt gestartet, um Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und dadurch Kosten zu senken. Gleichzeitig sollten hiermit die Weichen für eine zukunftsfähige, nachhaltige Unternehmensstrategie gestellt werden.

Das Steinbeis-Team untergliederte das Projekt in drei zentrale Blöcke: ein Energieaudit nach DIN EN 16247, die Erstellung einer unternehmensspezifischen Klimabilanz sowie die ESG-Berichterstattung nach dem VSME-Standard (vereinfachter Berichtsstandard für den Mittelstand).

Daneben unterstützt das Consulting-Team auch bei der Umsetzung von Maßnahmen und berät zu passenden Fördermöglichkeiten.

Energieaudit: Schlüssel für mehr Energieeffizienz

„Im ersten Schritt haben wir ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchgeführt, das speziell auf die Anforderungen von Nicht-Wohngebäuden wie Produktionshallen, Werkstätten und Verwaltungsgebäuden zugeschnitten ist“, erläutert Steinbeis-Experte Mike Schmidt. Ziel des Audits ist es, alle relevanten Energieflüsse im Unternehmen systematisch zu erfassen und zu bewerten. Dabei werden nicht nur der Strom- und Wärmeverbrauch analysiert, sondern auch Querschnittstechnologien wie Druckluft, Beleuchtung, Lüftung und Kälteversorgung betrachtet.

Das Audit identifiziert konkrete Einsparpotenziale, etwa durch den Austausch veralteter Technik, die Optimierung von Betriebszeiten oder die Nutzung erneuerbarer Energien. Für Hofmann Global bedeutet dies nicht nur eine Reduktion der Energiekosten, sondern auch eine Verringerung der CO₂-Emissionen – ein doppelter Gewinn für Wirtschaftlichkeit und Umwelt.

Klimabilanzierung: Transparenz über den eigenen CO₂-Fußabdruck

Im zweiten Projektschritt erstellt die Steinbeis Consulting Group eine Klimabilanz, die den CO₂-Fußabdruck des Unternehmens systematisch erfasst. Je nach Komplexität des Unternehmens kommen spezifische Tools zum Einsatz, die auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Die Bilanzierung erfolgt nach dem Greenhouse Gas Protocol und umfasst die wesentlichen Emissionsquellen: von der Energieversorgung über den Fuhrpark bis hin zu vor- und nachgelagerten Prozessen in der Lieferkette.

Die Klimabilanz liefert nicht nur die geforderten Kennzahlen für Kundenanfragen, sondern bildet auch die Grundlage für die Entwicklung eines effektiven Klimaschutz- und Transitionsplans. Sie zeigt auf, in welchen Bereichen die größten Hebel für Emissionsreduktionen liegen und welche Maßnahmen besonders wirksam sind.

ESG-Berichterstattung: Nachhaltigkeit strategisch verankern

Ein zentrales Element des Projekts ist die ESG-Berichterstattung nach dem VSME-Standard. Dieser Ansatz ermöglicht es mittelständischen Unternehmen, mit überschaubarem Aufwand in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einzusteigen und die Anforderungen von Kunden, Banken und anderen Interessenten zu erfüllen.

„Zu Beginn eines Projekts führen wir eine Wesentlichkeitsanalyse durch, um die für Hofmann Global relevanten Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren. Darauf aufbauend werden Ziele gesetzt, die wichtigsten Kennzahlen und Maßnahmen dokumentiert und das Ganze in einem kompakten Bericht zusammengefasst“, erklärt Steinbeis-Unternehmer Rüdiger Senft. Dies erleichtert nicht nur die Kommunikation mit Stakeholdern, sondern unterstützt auch die Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie.

Fördermöglichkeiten zur Unterstützung des Mittelstands

Ein wichtiger Aspekt für mittelständische Unternehmen ist die Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten. Das Steinbeis-Team berät Hofmann Global umfassend zu Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene. Fördermittel können sowohl für die Initialberatung und Analyse als auch für die Umsetzung konkreter Maßnahmen – etwa zur Steigerung der Energieeffizienz oder zur Erreichung von Klimazielen im Rahmen eines Transitionsplans – beantragt werden. So wird der Einstieg in die nachhaltige Transformation finanziell erleichtert und das Risiko für das Unternehmen minimiert.

Nachhaltigkeit als Chance

Das Projekt bei Hofmann Mess- und Auswuchttechnik zeigt exemplarisch, wie mittelständische Unternehmen Nachhaltigkeit als strategischen Vorteil nutzen können. Durch die Kombination aus Energieaudit, Klimabilanz und ESG-Berichterstattung erhält das Unternehmen nicht nur Transparenz über seine Umweltwirkungen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Effizienz und zur Erfüllung externer Anforderungen. Mit der Unterstützung von Steinbeis und der Nutzung von Fördermitteln wird der Weg zur nachhaltigen Transformation praxisnah und wirtschaftlich attraktiv gestaltet.