© istockphoto.com/atakan

Liebe Leserinnen und Leser,

der Blick in die Arbeitswelt der Zukunft ist immer auch ein wenig der Blick in die Glaskugel. Aktuelle Studien zeigen deutlich, dass die beruflichen Aufgaben in der Zukunft mehr Interaktion mit anderen Menschen erfordern. Die zukünftigen Schlüsseltechnologien Robotics und Data Analytics werden die größten Auswirkungen auf die Berufswelt haben und in der Konsequenz werden die zukünftigen Tätigkeiten weniger durch Routine und mehr durch analytisches Denken sowie menschliche Interaktion gekennzeichnet sein.

Was bedeutet das für Bildung? Wie können wir uns auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereiten? An unseren Steinbeis-Zentren Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim beschäftigen wir uns seit vielen Jahren mit diesen Fragen und sehen dabei zwei wichtige Ansatzpunkte: Entrepreneurship Education und Diversity.

Im Zentrum der Entrepreneurship Education steht das forschende und projektorientierte Lernen, es werden Persönlichkeitsmerkmale trainiert, die kreatives und innovatives Verhalten ermöglichen. Zusammen sind Offenheit für Neues, Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Durchhaltevermögen und Fähigkeiten des divergenten Denkens die Kernelemente der Entrepreneurship Education Toolbox. Sowohl bei dem von uns seit nunmehr fast 20 Jahren durchgeführten bundesweiten Schülerwettbewerb JUGEND GRÜNDET, als auch beim baden-württembergischen Projekt „Start-up BW Young Talents“ werden die Schülerinnen und Schüler mit einer Aufgabe konfrontiert, die sie unter Anwendung des vorher Erlernten selbstständig und möglichst im Team erledigen müssen. Sie lernen die Aufgabe zu analysieren, Informationen zu beschaffen und auszuwerten, Entscheidungen im Team zu treffen, diese umzusetzen und die Auswirkungen zu kontrollieren. Kreative Lösungen entwickeln, planen, entscheiden, ausführen, kontrollieren ob das Ziel erreicht wurde – das sind klassische Entrepreneur-Eigenschaften und die Kompetenzen, die in der Arbeitswelt der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden und bereits heute trainiert werden können.

Unser zweiter Ansatzpunkt: Diversity. Die Zukunft wird weiblich – so behaupten es jedenfalls Trendforscher. Für die Arbeitswelt der Zukunft benötigen wir eine Unternehmenskultur, die female leadership zulässt, positive Rollenvorbilder für die weiblichen Führungsnachwuchskräfte und Frauen, die sich für die Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stark machen und somit den Wandel aktiv mitgestalten. Die Erfahrungen in der Pandemie und die damit verbundene Retraditionalisierung der Frauenrollen haben gezeigt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist.

Mit unserem Projekt „Spitzenfrauen BW“ setzen wir uns für mehr Frauen in Führungspositionen ein, in der festen Überzeugung, dass die anstehende Transformation, der Übergang in die Arbeitswelt der Zukunft, nur gelingen kann, wenn Frauen in verschiedenen Führungspositionen diese mitgestalten. Zukunftsfähige, erfolgreiche Führung zeichnet sich durch emotionale Stabilität, Extraversion, Offenheit und Gewissenhaftigkeit aus und in diesen entscheidenden Persönlichkeitsmerkmalen weisen Frauen höhere Werte auf. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen!

Mit diesem Einblick in die Arbeitswelt der Zukunft als Einstieg wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre der aktuellen TRANSFER.

Ihre
Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich und Prof. Dr. Elke Theobald

Kontakt

Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich (Autorin)
Prof. Dr. Elke Theobald (Autorin)

Professor Dr. Barbara Burkhardt-Reich und Professor Dr. Elke Theobald führen gemeinsam die Steinbeis-Unternehmen Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim. Neben dem Fokus auf Entrepreneurship Education und Diversity beschäftigt sich das Team in Pforzheim mit den Schwerpunkten Berufsorientierung in Schulen und Bildungseinrichtungen, Marketing Intelligence und Online Marketing.

Steinbeis-Transferzentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim
www.steinbeis.de/su/587 | www.jugend-gruendet.de | www.startupbw-youngtalents.de | www.spitzenfrauen-bw.de | www.frauundberuf-bw.de

217078-01