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Die Qual der Wahl: steuerliche Forschungszulage vs. Projektförderung

Steinbeis-Experten bieten Orientierungshilfe zu alternativen Förderpfaden

Mit der Einführung der steuerlichen Forschungszulage hat das Bundesfinanzministerium auch ein neues Fördersystem etabliert. Die Forschungszulage kennt kaum noch Gemeinsamkeiten mit der Projektförderung im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Die Neuerungen reichen von den Fördervoraussetzungen über den Antragsweg, die Berechnung der förderfähigen Kosten bis hin zur Einbindung der Finanzämter. Aufgrund dieser Unterschiede fällt selbst Fachleuten ein Vergleich der Förderpfade schwer. Als Folge wächst die Unsicherheit bei den Verantwortlichen in Unternehmen sachgerechte Entscheidungen zu treffen. Das Steinbeis-Beratungszentrum Technologieförderung & Projektfinanzierung unterstützt Unternehmen bei der Wahl der passenden Förderung.

Um ihre Kunden erfolgreich beraten zu können, haben die Steinbeis-Experten im ersten Schritt die systemischen Unterschiede dargestellt und mit Hilfe einer Beispielrechnung die wirtschaftlichen Auswirkungen der Förderpfade analysiert. Daraus werden Empfehlungen für die Gestaltung des Fördermittelprozesses abgeleitet.

Systemische Unterschiede zwischen Forschungszulage und Projektförderung

Bei der Entscheidung über die Beantragung der Forschungszulage oder der Projektförderung sollten Unternehmen Unterschiede bei Einreichungsfristen, geförderten Themen, Förderquoten sowie max. Fördersummen etc. berücksichtigen.

Unterschiede zwischen steuerlicher Forschungsförderung und Projektförderung

 

Die Ausgestaltung der steuerlichen Forschungsförderung verdeutlicht das Ziel der Bundesregierung, die Investitionen in Forschung und Entwicklung in der Breite zu erhöhen. Der Bürokratieaufwand wird geringgehalten und die Förderbedingungen sind flexibel ausgestaltet. Die wesentlichen Vorteile sind:

Wesentlicher Nachteil der Forschungszulage ist die niedrigere Förderanteil in Höhe von 25 %. Aber gleicht der höhere Förderanteil der Projektförderung den bürokratischen Mehraufwand aus?

Projektförderung bleibt weiterhin der Goldstandard

Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit beider Möglichkeiten – Forschungszulage und Projektförderung – haben die Steinbeis-Experten die relevantesten Einflussfaktoren berücksichtigt und eine Vergleichsrechnung aufgestellt, um betroffenen Unternehmen Orientierung geben zu können. Die Ergebnisse können im konkreten Einzelfall abweichen. Die vergleichende Beurteilung der unterschiedlichen Fördersysteme basiert auf folgenden Annahmen:

Vergleichsrechnung für Verbundprojekte von Großunternehmen

 

Die vergleichende Berechnung macht die Unterschiede in den Ansätzen der förderfähigen Kosten sowie der Fördersätze deutlich: Steinbeis-Experten gehen davon aus, dass der Förderanteil der Projektförderung über 50 % der Einzelkosten eines FuE-Vorhabens abdeckt. „Damit erzielt die Projektförderung ein mehr als doppelt so hohes Fördervolumen als die Forschungszulage. Die Projektförderung ist und bleibt damit für anspruchsvolle Entwicklungsvorhaben der Goldstandard“, so Helmut Haimerl, Steinbeis-Unternehmer am Steinbeis-Beratungszentrum Technologieförderung & Projektfinanzierung.

Die steuerliche Forschungsförderung stellt im Vergleich zur Projektförderung niedrigere Anforderungen an die Innovationshöhe. Die von der Bescheinigungsstelle kommunizierte Bewilligungsquote von über 80 % zeigt, dass viele Entwicklungsvorhaben zwar den hohen Anforderungen der Projektförderung nicht genügen, jedoch die Ansprüche der steuerlichen Forschungsförderung erfüllen.

Förderansprüche mit systematischem Fördermittelmanagement optimieren

Aufgrund der weit geringeren Bewilligungsquoten der Projektförderung sollten vorab die Förderchancen geprüft und basierend darauf Entscheidungen über den für das jeweilige Vorhaben passenden Förderpfad getroffen werden. Jedoch beobachten die Steinbeis-Experten in der Beratungspraxis, dass Entscheidungen über Antragstellungen oft anlassbezogen ohne systematische Prüfung erfolgen. Daher empfehlen sie ihren Kunden den Fördermittelprozess zu strukturieren.

 

 

Mit einem solchen systematischen Fördermittelmanagement können Unternehmen fortlaufend die Förderfähigkeit aller Entwicklungsvorhaben prüfen und können durch die Strukturierung des Fördermittelprozesses auch aufwendige Einzelantragstellungen vermeiden. Die neu gewonnene Prozesssicherheit sorgt für effiziente Arbeitsabläufe und hohe Erfolgsquoten. Die Mitarbeitenden sehen die Beantragung von Fördermitteln nicht länger als zusätzliche Pflichtaufgabe. Und nachweislich erhöhen Fördermittel die Budgets für die jeweiligen Entwicklungsvorhaben und ermöglichen damit anspruchsvollere Projektziele!